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Willkommen auf der Homepage der SAbt. Tus Varrel 

Hier werden Sie über Neuigkeiten der Schachsparte informiert und finden Informationen zu den Spielabenden. Gespielt wird immer am Dienstag, die Großen ab 19:00 Uhr, Übungen für Anfänger, Kinder, Jugendliche ab 17:00 Uhr.

„Schachsaison in Varrel ist wieder gestartet!“

Nach hoffentlich erholsamen Sommerferien, starten wir wieder durch. Zuerst starten wir mit dem beliebten Schnellschachturnier, über drei Dienstag verteilt, Einstieg jederzeit möglich!  Der spielplan hält alle Termien für Sie parat

Varrel auch in Wilhelmshaven pokalistisch erfolgreich!
– von Kap’tän „Iglu“ Heiko Fischer –

Kurzfristig sprang Andreas Gefken am Freitag noch im Pokalfight an der Nordsee ein (und zwar mit doppeltem Rittberger -Mulde-), weil Christoph Musoldt kurzfristig absagen musste (Männer wie er werden eben überall gebraucht -Mulde-). Trotz wenig Schlaf schleppte Andreas ein mampfschaftsdienliches Remis aus dem Saal, wohl wissend, dass Dennis Webner am Spitzenbrett die bessere Stellung hatte – die er dann auch zum vollen Punkt ausbaute.

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Michael Furian hatte zuvor nach einer tollen Lettischen Eröffnung im Mittelspiel den Vorteil aus der Hand gegeben (das muss ein Übermittlungsfehler sein – es gibt keine tolle Lettische Eröffnung, nur ein inkorrektes gleichnamiges Gambit – Mulde -), aber es gab immerhin noch ein Remis gegen den an dem Tag nominell stärksten Wilhelmshavener (aber er war eben nicht stark genug …! -Mulde-).

Wilhelmshavens Heinz Korsus hatte da schon gegen unseren Kap’tän Fischer die Segel streichen müssen. Der alte Mann vom Meer verpasste es einfach, seinen gewohnten Aufbau zu spielen (hat der mit Seesternen zu tun …? -Mulde) und wich mit 4.Dc1 früh von seiner Lieblingsvariante ab (die dem erstaunlich gut präparierten Meister Fischer offenbar bekannt gewesen wäre -Mulde-). Heiko Fischer weiter: „Später konnte ich seine Rochade unterbinden (Du hast ihn mit der Zughand an den Sessel gefesselt? -Mulde) und einen guten Tausch zweier Türme gegen die Dame einleiten; er fand auch (!) da nicht mehr die besten Züge. Danach wurde der weiße König von Kap’täns HeiFis Dame stark bedrängt (der Leser folgert messerscharf: Der mit den zwei Hoffnungs-Türmen war der Wilhelmshavener -Mulde), was dann zur Aufgabe führte. Somit konnte ich als Kap’tän schon kurz nach 12 Uhr gleich die Richtung vorgeben. (Klar, go West! -Mulde-)

Der nächste Spieltag mit den eigenen Gesetzen, also der Pokal, ist der 6.November, mithin gleich nach dem recht späten Saisonstart der 8 Mannschaften. Allerdings findet der ohne Varreler Beteiligung statt. Das Losglück blieb uns Hold und wir dürfen erst in der 3. Runde wieder antreten…einem Tag nach der beliebente Kohltour der SAbt.!

Also über drei Monate Pause (im Pokal)… Und dazwischen liegen viele, viele Trainings-Einheiten!

1:3   Wilhelmshavener SC – TuS Varrel
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = =
0:1   Mildner, Ramón – Webner, Dennis
½:½   Zotin, Vladimir – Furian, Michael
0:1   Korsus, Heinz – Fischer, Heiko
½:½   Schumacher, Klaus – Gefken, Andreas

Gruppenleiter Zeit Sportstätte
K. Schröder Di. 19:00 – 23:00 Vereinsheim Mühle Gut Varrel

Wildeshausen – wild wild West

Sonnabend

Knisternde Spannung beim Princess-Cup in der Mensa (klar, immer an der Theke…) der Realschule Wildeshausen!

Am heutigen Sonnabend beginnt  J E T Z T  um 16:30 Uhr die 5. Runde, nach kurzer Erholungspause für den geschlagenen Gegner gehr’s am Sonntag mit Runde 6+7 umd 09:15 Uhr und um 13:00 Uhr weiter, bevor unsere Recken um ca. 16:15 Uhr bei der Ehrung der Sieger bejubelt werden … hoffentlich.

Es geht dabei um sensationelle Preise zwischen fuffzehn und etwas mehr Euro und längst nicht jeder durfte teilnehmen. Nur Jugendliche und Erwachsene mit einer DWZ-Wertungszahl unter 1501 durften versuchen, das ersehnte Ziel, nämlich eben diese DWZ aufzuwerten, zu realisieren.
Und ER verwaltet souverän das Spitzenbrett, Mädchen und kleine Kinder brutalstmöglich aus dem Weg rempelnd, ER, nämlich „Uns Uwe“ Coach Rademacher.

Erstes Opfer seiner dämonischen Fähigkeiten, die Uwe Rademacher in Varrel ja oft gewaltsam zurückhält, wurde Kurt Borbely von der BSG, eigentlich aus Wilhelmshaven (glaube ich).

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Schon das eingebuchtete Teilehmerfeld ist schwer zu überblicken, sind doch die Gewaltigen mit Wilfried Buchterkirche, Claas Rockmann-Buchterkirche und Daniel Buchtmann am Start! Letzterer unterlag sogleich ebenda, nämlich am Start, der von mir sehr geschätzten, aber winzigen Delmenhorsterin Lilian Sinnhöfer. Der zum Glück allgegenwärtige Mariusz „Omnipräsent“ Schröder ist gleichfalls am Start.

Derweil rockte Coach Rademacher auch die zweite Runde, indem er mit Schwarz Enno Rockmann besiegte. Und in der dritten Partie, immer mit einer Bedenkzeit von 1 Std. 30 Züge plus 30 Minuten für den Rest ausgetragenen, war unser Varreler Knipser mit den weißen Steinen gegen Kristina „Mut zur“ Lücke (Wilhelmshaven) zugange, trumpfte mit dem Schotten auf (Röcke sind ja in Varrel keineswegs ungewohnt) und durfte sich nach Bxf7+ (genau, der war durch den Turm gedeckt) schon auf der Siegerstraße fühlen. War auch so, obwohl die Partie noch bis zum 27.Zug dauerte.

Tränen der Enttäuschung sollen geflossen sein, was doch einfach nur zeigt: Hier geht eine junge Sportlerin noch richtig mit! Die Kleine spielt nicht einfach „ach, ist ja egal“ nebenbei drauflos und wird deshalb vermutlich bald sehr viel besser abschneiden als hier gegen Uwe. Warum das Ganze „Princess Cup“ heißt, zeigte sich in den Lilians und Bentes des Turniers nett und deutlich.

Beck’s Bier war zwar einmal eine Bremer Marke, aber ob Wolfgang „Sail awaaaaaayyyy“ Beck mit der grün verpackten Plörre etwas zu tun hat, wird Coach Rademacher egal gewesen sein. Mit Schwarz ließ unser an Zwei gesetzter Hoffnungsfackelträger Rademacher (gilt das nicht auch irgendwo als Biermarke?) dann doch mal ein Remis zu. „Wenn man immer gewinnt, will ja bald keiner mehr mit einem spielen“, mag er sich gedacht haben.

Aber der Fabian … hey, Autor, hast Du etwa unseren Varreler Schachgesellen vergessen? Nein, habe ich nicht, man kann eben nur nicht zwei Sätze gleichzeitig schreiben. Fabian Gesell wurde auf Platz 31 von 34 gesetzt; das ändert sich bestimmt bald – und zwar nicht in Richtung 35. Die ersten drei Runden waren zum Sammeln da (Erfahrungen) und als er nun gerade genug gesammelt hatte, um jeden umzuhauen, der da kommen würde – da kam keiner. Freilos in der vierten Runde.

Jetzt in Runde 5 geht’s gegen den Wildeshausener Günther Horstmann, da könnte etwas gehen. In der zweiten Runde hatte unser 9jähriger ja auch schon Oberwasser, „Gewinnstellung erarbeitet, dann einen vergifteten Bauern geschlagen und einen Turm verloren, das kommt schon mal vor“, wie Jugendtrainer Dennis Webner es gefasst zusammenfasste. Das klingt ja nun gerade so, als ob der Gegner auch immer mal ziehen dürfte. Das hat mich beim Schach ja auch schon immer sehr gestört.
Sonntag

Ob das ja wohl eigentliche Ziel, das Rating in die richtige Richtung zu verändern, erreicht werden wird, sieht man bei der nächsten DSB-Auswertung. So ein „DWZ-aktuell-Automat“ wäre also eine knorrige Ergänzung der großartigen Wildeshauser Turnierseite. Auch die Notation der Live-Partien kann man bestimmt so darstellen, dass sie kopierbar werden. Aber das sind ja nur minimale Verbesserungs-Ideen, ansonsten: Alles klasse!

… hat dem Druck nicht standgehalten … So heißt es oft, wenn diese jungen, überbezahlten Sport-Darsteller plötzlich keinen Pass mehr über zwei Meter an den Mann bringen. An den eigenen Mann, wohlgemerkt.

Im Schach gibt’s das im Spiel ohne Ball offenbar auch, aber hier fallen die Kritiken netter aus und enthalten noch die aus den vorigen Runden nachklingende Bewunderung: In der entscheidenden Runde 7 unterlief Uwe Rademacher eine Weiß-Niederlage gegen David Wirz, während es in Runde 6 in führender Position immerhin noch für ein Schwarz-Remis gegen Vincent Klugstedt reichte. Dieser Sonntag also war nicht optimal für den Coach!

Ähnlich war es bei Fabian Gesell, der in seinem 9jährigen Alter eben noch  vieles lernt. So wurde es wie bei so vielen von uns im ersten Turnier des Lebens der 33.Platz von 34 – mit mehr innerem Aufwand und eiskalter Ruhe wird Fabian schon bald sehr, sehr weiter vorne abschneiden!

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Coach Rademacher hingegen benötigt nur noch einige Wettkampfhärte, um eben auch die letzten Runden zu seinen Gunsten entscheiden zu können. In der vorletzten Partie musste schon eine Dauerschach-Kombi aus dem Hut gezaubert werden, um den halben Punkt zu retten (die Kombi war eigentlich gar kein Dauerschach, aber es sah wohl fast so aus). Die Details von Uwes letzter Partie sind hingegen mangels Live-Übertragung außerhalb von Brett 1 nicht überliefert. Unser Coach führte über die meisten Runden das Turnier an (wohin?). So am Ende als Vierter ins Ziel einzureiten, dämpft die Feierlaune … nur ein ganz klein wenig. –

Das, was bleiben wird: Mit 5 aus 7 war es ein formidables Turnier von Uwe.

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Dennis Webner, Chef-Diplomat der Varreler Delegation, sagte: „Der Princess-Cup ist ein großartiges Turnier, sowohl für Anfänger wie auch für erfahrenere Vereinsspieler, mit einem hohen Jugend- und Mädchenanteil. Die Wildeshausener Organisatoren machen das (nicht zum ersten Mal) hervorragend. Jedem, der Zeit hat, kann ich eine Teilnahme hier oder beim Quickstep nebenan nur wärmstens empfehlen.“ Und an die Varreler gewandt: „Wir sollten also häufiger mit einer Gruppe aus sowohl erwachsenen als auch jugendlichen Spielern Turniere besuchen, das steigert das Vereins-Gefühl ungemein.“

So etwas klingt nach Schlusswort, ist aber erst die mittlere Stufe. Denn zeitgleich mit dem Princess-Cup PC fand auch ein Tanzturnier … Moment, ein Schachturnier mit dem Namen Quickstep in Wildeshausen statt.

http://quickstep-chess.de/

Bekannteste Spieler – das müssen nicht die besten sein – waren wohl Jan-Okke Rockmann Bernd Röhl und aus der DSAM Madita Mönster. Unser Tänzer mit dem Schottenrock Stefan Menke war auch mit „von der Partie“, kam aber in Gruppe F nicht gut zurecht und schloss das dreirundige superkurze Turnier mit einem halben Punkt ab – ganz anders als sein junger Varreler Vereinskollege Max Weidenhöfer! Der kleine Blonde mit dem passenden Schuh erspielte in der selben Gruppe schöne 2,0 Punkte aus drei Partien und wurde damit in seinem ersten Turnier für Varrel auf Anhieb E R S T E R !!!

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Damit man ein Gefühl für den Quickstepper bekommt: In Gruppe A reichte der DWZ-Bogen der vier Teilnehmer von 1756 bis 2082 ind Gruppe F war es dann zwischen 984 und 1099. Gespielt wurden drei Runden. Pro Partie und Spieler gab’s 1 Stunde für die ersten 30 Züge, danach für den Rest eine halbe Stunde. Die maximale Dauer der Partien beträgt somit drei Stunden. Als bräsiger Fernschachspieler hat man bis dahin ja gerade erst sein Material aufgeschichtet …! Aber es ist ein tolles Format, ein Miniturnier an nur einem Tag, ideal für den, dem (oder der, Daniela…!) sogar ein Wochenende schon zu lang sein kann.

(Ralf Mulde)

Schach-Anfängerkurs führte zu Jugendabteilung im TuS Varrel

Auch der zweite Schachanfängerkurs des TuS Varrel wurde von den Teilnehmern erfolgreich absolviert. Das erste offizielle Diplom des DSB (Bauerndiplom) wurde von allen Teilnehmern bestanden.

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Auf dem Bild von links nach rechts: Armin Schüttemeyer, Piet Haase, Henri Schulz, Jasper Haeberle, Uwe „GM der Herzen“ Rademacher, Tobias Krenz und Ludwig Richter (80 Jahre alt !!).

Es hat allen Mitwirkenden wieder sehr gut gefallen, um dem Interesse der jungen Teilnehmer gerecht zu werden, hat sich die Schachabteilung des TuS Varrel nun entschlossen, eine offizielle Jugendabteilung ins Leben zu rufen.

Nach den Sommerferien, jeden Dienstag von 17.00 bis 18.30 h, wird nun in der idyllischen Varreler Mühle des Gut Varrel Schach für Jugendliche angeboten; gleich danach spielen die mehr oder weniger Erwachsenen.

Uwe Rademacher

Varreler Trio siegt in Barnstorf 2016

Im legendären „Barnstorfer Schnitzel-Open“, von weniger Routinierten auch
als „Diepholzer Schnellschach-Kreismeisterschaft 2016“ bezeichnet, gelang es dem TuS Varrel zum zweitenmal nacheinander, den wahrlich riesig beeindruckenden SIEGER-Pokal zu erringen! Und die „Drei von der Schach-Tankstelle“, nämlich Dennis Webner, Christoph Musoldt und Ralf Mulde, fanden neben dem Spaß am Spiel im Sonnenschein neben den Brettern vor allem wieder Gelegenheit, ganz gelassen mit alten Schachfreunden das übliche „Weißt du noch, als wir …?“ zu besprechen – neben dem wie immer prima Schnitzel, das es traditionell im Rasthaus gibt – es war ja gerade Schützenfest …

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Und weil der gewonnene Pott so groß ist, wurde er auf der Rückfahrt auch gleich bei Turnierleiter Heiko Fischer deponiert, der das BlitzerBlinkerSilber im kommenden Jahr wieder sicher nach Barnstorf zurückführen wird. damit wir es vielleicht noch einmal erringen können. Wir gaben zwei Unentschieden in den Matches ab und wurden damit Erster, Ralf Mulde und Dennis Webner wurden bester bzw. zweitbester Einzelspieler des Turniers; die Grundlage des Erfolgs. Christoph Musoldt hielt sich gewaltsam zurück, der musste ja noch fahren …

Ein sehr starkes und übrigens sehr nettes Team stellten die sehr erfreulich agierenden Zweiten („wir sind mit dem Taxi hier … Mama holt uns ab“), nämlich

Theis Pahl, DEL (geb. 2004), DWZ 1626, Elo 1753
Erik Pahl, DEL (geb. 2004), DWZ 1693, Elo 1748 und
Colin Colbow, SKBN (geb. 2005), DWZ 1708 , Elo 1794, bekannt aus der
Jugend-WELTmeisterschaft 2015 der U10 mit 6 aus 11 …

Es wird nur noch ein oder max. zwei Jahre dauern, bis die Ratings
dieser drei Buttjer höher sein werden als ihr Geburtsjahr. Wir wünschen das Allerbeste!

Der TuS Varrel präsentiert sich beim Tag des Sports

Als der Kreissportbund Diepholz rief, dass der diesjährige Tag des Sports im benachbarten Syke über die Bühne gehen sollte, stand für uns schnell fest, dass dort auch Schach angeboten werden müsste. Gemeinsam mit unseren Freunden und Nachbarn des TSV Neubruchhausen und der SG Barnstorf planten wir sodann ein vielfältiges Schachprogramm. Federführend und kistenschleppend waren hierbei Dorothea Lettmann (Barnstorf), Stefan Ritter (Neubruchhausen) und Dennis Webner (Varrel).

Jeder Verein dieses Dreigestirns konnte erfreulicherweise ein halbes Dutzend seiner Mitglieder zum Mitmachen motivieren, so dass unser Pavillon während der achtstündigen Veranstaltung jederzeit mit ebenso freundlichen wie kompetenten Ansprechpartnern besetzt war. Trotz eher durchwachsenen Wetters kamen insgesamt etwa 5.000 Besucher, von denen freilich nicht alle am Schachstand vorbeischauen konnten. Na ja, vielleicht im nächsten Jahr, sie haben nämlich einiges verpasst…
„Die überwiegend jungen Interessenten konnten sich mit den Varreler Koryphäen nicht nur im klassischen Schach, sondern auch in der Variante Quadro-Schach messen, bei der gleich vier Spieler gleichzeitig auf einem Brett mit 128 Feldern gegeneinander antreten, mal Bündnisse schließen, mal Opfer fieser Intrigen werden“, freute sich Dennis Webner.

Die Eltern, die sich selbst nicht ans Brett trauten, informierten sich derweil auf einer großen Übersichtskarte über die Schachvereine in ihrer Region. Hier kam auch der frisch erstellte, vereinseigene Varrel-Flyer hervorragend zum Einsatz, der sicherlich auch nach diesem Tag den einen oder anderen Besucher daran erinnert, wann und wo wir zu finden sind.

Großen Anklang fand auch das 4×4 Meter große Bodenschachspiel, auf dem die Nachwuchsstrategen, während sie ihre Armeen befehligten, zwischen den einzelnen Truppen hin- und herlaufen und sich so ein exaktes Bild der Lage verschaffen konnten. Die teils kniffligen Rätsel hingegen verlangte auch erfahrenen Denksportlern einiges ab.

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Ein Gewinnspiel mit von der Volksbank gestifteten Preisen rundete das Angebot des langen Tages ab. Ein großes Demobrett lud ein, den Schwarzen einzügig mattzusetzen. Während so mancher sich minutenlang in die Stellung zu vertiefen schien, sie auf einem separaten Brett aufbaute und die Figuren vor und zurück bewegte, ging manch anderer geradezu nonchalant am Demobrett vorbei und murmelte vor sich hin: „Dg6, ist doch einfach!“

Alles in allem haben wir unseren Verein und unser gemeinsames Hobby sehr positiv präsentieren können. Auf alle Fälle war es auch ein gelungenes Zusammenspiel der drei Partner. Ein großer Dank geht an alle Vereinsmitglieder, die mitgeholfen haben; wir haben uns bereits fest vorgenommen, zukünftig häufiger Veranstaltungen dieser Art mit einem eigenen Varreler Schachstand zu besuchen.

Dennis Webner

Talent Mulde on tour

Das Werder-Open 2016 ist Geschichte. Geschichten werden ja bekanntlich von den Siegern erzählt, in Ermangelung eines solchen erzähle ich daher stattdessen von den Taten des jungen Varreler Talents Mulde. An sieben Donnerstagen vom schnöden Februar bis in den sonnigen Juni traf sich die Bremer Schachszene im heimeligen Vereinsheim des SV Werder, vor kurzem erst die Geburtsstätte des „Varreler Schachmärchens“ und des damit verbundenen Varreler Meistertitels in der Bremer Stadtliga, um dort so etwas wie die Bremer Stadtmeisterschaft im Schach auszutragen.

Sieben Runden in fünf Monaten sind schon ein hartes Pensum, darum verwundert es nicht, dass sich mit unserem Bremer Mitglied Ralf Mulde lediglich ein Spieler des TuS Varrel beim Turnier im benachbarten Bundesland einfand. Das hielt ihn freilich nicht davon ab, dem Turnier seinen Stempel aufzudrücken und die Varreler Turner und Sportler würdig zu vertreten.

Talent Mulde hatte sich eigens für dieses Turnier einen innovativen Matchplan zurechtgelegt, der da lautete: Zunächst einmal eine Verluststellung anstreben und darauf aufbauend wechselweise die Partie gewinnen oder aber sich mit einem halben Punkt begnügen. Klingt in der Theorie erst einmal simpel und nachdem Ralf diesen Plan überzeugend in die Praxis eingeführt hat, wird er zweifellos eine große Zahl an Nachahmern finden.

Mulde _ DEL Jute Cup 2015 _ von Juergen Hurrle Ralf Mulde (Mitte) beim DEL Jute Cup 2015

Das Turnier begann handelsüblich mit der ersten Runde; die hielt für Talent Mulde den Bremer Schachgesellschafter Heiko Janßen (1298) als Gegner bereit. Der Auftakt einer beeindruckenden Schwarzserie und der erste Punkt. Leider stieg Schachfreund Janßen nach diesem misslungenen Auftakt aus dem Turnier aus; eher hinderlich, wenn man auf die eigene Buchholz schielt.

In Runde zwei gegen den emeritierten und sich nun mit voller Konzentration dem Schach widmenden Prof. Reiner Franke (2274) unterlief den Spielern leider ein kleiner Fauxpas, als sie sich nicht an den Mulde’schen Matchplan hielten und der Professor versehentlich gewann.

Kein Problem, Runde drei sah dann wieder einen Schwarzsieg für Ralf, diesmal gegen Matthias Proske (1505). Gegen den vereins-, doch weiß Gott nicht ahnungslosen Herwarth Ernst (1736) wurde anschließend noch ein Remis eingestreut, dann ging es in die verdiente Osterpause.

Vor der Begegnung mit dem 15-jährigen Nikolas Wachinger (1664) warnte der Autor noch eindringlich vor der Mattgefahr, die der Bremer Jugendbundesligaspieler ausstrahlt, der sich in den vergangenen Monaten um mehrere hundert DWZ-Punkte verbessert hat. Talent Mulde ignorierte diese nett gemeinten Worte jedoch und setzte unbeirrt seinen Matchplan fort. Schlechte Stellung, nächster Sieg, damit jetzt solide 3,5 aus 5.

Runde 6 sah nicht unbedingt das Karrierehighlight, doch immerhin einen vielversprechenden Lichtblick. Gegen André Büscher (2009) verwaltete Talent Mulde mit Schwarz wiederum so lange eine schlechte Stellung, bis der Gegner endlich aufgab.

Somit kam der letzten Runde wie so oft entscheidende Bedeutung zu. Gegen den bundesligaerfahrenen FM Stephan Buchal (2292) opferte Talent Mulde geschickt einen Bauern, um dadurch eine Verluststellung zu erlangen. Leider führte dieser taktische Winkelzug aber nur zum Remis nach dreieinhalb Stunden Spielzeit.

Ähnlich wie der FC Ingolstadt 04 in der Fußball-Bundesliga wird Talent Mulde mit dieser unprätentiösen, bisweilen völlig zu Unrecht als unattraktiv kritisierten, aber doch eben sehr ergebnisorientierten Spielweise eine große Zahl an Fans und Bewunderern hinzugewonnen haben. Ebenfalls hinzugewonnen hat er eine (vielleicht sogar noch größere) Zahl an DWZ-Punkten. Die Redaktion gratuliert und schlägt vor, Talent Mulde umgehend mit einem neuen Vertrag auszustatten, ehe neureiche Vereine anklopfen und Abwerbeversuche unternehmen.

Am Ende standen also fünf Punkte aus sieben Partien zu Buche, das bedeutete Platz 5 im Gesamtklassement – punktgleich mit dem Dritten, aber, nun ja, die Buchholz… Als Fünfter erhielt Ralf als Bestplatzierter mit einem Rating unter 2000 einen Geldpreis, den er umgehend klug bei Susi Kruse reinvestierte, um sich für das tags darauf stattfindende Grillfest der Varreler Schachsparte stylen zu lassen. Dort gilt es also, Vereinskameraden zu animieren, ihn zukünftig auf Turniere zu begleiten, wenn es wieder heißt: Talent Mulde on tour!

Werder-Open 2016, Tabelle nach der 7. Runde

1. David Höffer                     2272        6,5 Punkte
2. FM Stephan Buchal        2292        5,5
3. Prof. Reiner Franke        2272        5
4. FM Olaf Steffens            2274        5
5. Ralf Mulde                    1802            5
6. Rolf Hundack                2111            4,5

…insgesamt 39 Teilnehmer
Dennis Webner

Varreler Schachjugend im Aufwind!

Die Kinder und Jugendlichen des TuS Varrel gingen im Schach-Sport bisher in der Bremer Landesklasse B auf Königsjagd. Jetzt nicht mehr.

Nach der ganz knapp errungenen Meisterschaft spielen sie nun in der A-Klasse. Darüber liegt dann noch die Bremer Jugendliga und dann die Jugendbundesliga – wer weiß, vielleicht spielen die Kinder ja einmal überregional?

„Warum nicht? Der TuS Varrel wurde ja auch gerade in der Stadtliga bei den Erwachsenen Bremer Landesmeister“, sagte einer der Jugendtrainer des TuS Varrel, Dennis Webner. „Ganz vorne am schwierigen ersten Brett hat Ben Rademacher mit 3,5 aus vier Punkten toll gepunktet. Zur Stütze des Teams avancierte der erst zehnjährige Niklas Sobirey, der mit vier Siegen aus vier Partien einfach alles gewann. Aber auch ohne Patricia und Fabian Gesell und Jan-Hendrik Blaß wäre Varrel niemals erfolgreich gewesen.“

07 Meister Blaß, Sobirey, F. Gesell, Rademacher, dahiner Trainer und Jugendwart, es fehtl P. Gesell

Es kam allerdings auch auf jeden halben Punkt und damit auf jeden kleinen Bauernzug an, denn am Ende siegte Varrel mit lediglich einem halben Brettpunkt, also einem Remis, Vorsprung vor den „Schachfreunden Bremer Osten“.

In der Bremer A-Klasse machten die Youngster aus Horn / Lilienthal ganz knapp das Rennen vor dem Delmenhorster SK, wiederum in der Liga darüber, der Bremer Jugendliga, siegte der Delmenhorster SK mit seinen Besten überlegen und die Jugendbundesliga ganz oben ist noch nicht abgeschlossen.

En détail könnte man die Ergebnisse hier nachschlagen:

http://www.bremerschachjugend.de/index.php/component/clm/?view=mannschaft&saison=6&liga=27&tlnr=4&Itemid=74

http://www.bremerschachjugend.de/index.php/component/clm/?view=rangliste&saison=6&liga=27&Itemid=74&typeid=21

Wir sind wieder Bremer Meister!

Die Stadtliga ist die höchste Bremer Liga, der Sieger ist also Meister des Landesschachbundes Bremen. Das ist uns schon einmal gelungen, folglich galt die Losung: „Der Pott muss wieder nach Varrel!“ Ist schon unterwegs … Als stärkster und auch hartnäckigster Widersacher erwies sich Syke.1 (so eine Muskelverhärtung im Nacken … unschön), während der zweite Nachbar, nämlich Delmenhorst, nicht zuletzt wegen einer sonderbaren 0-8-Niederlage gegen den Absteiger SC Vahr eher damit zu tun hatte, dass der Rückwärtsgang nicht zur dauernden Fahrtrichtung wurde. Unsere Giganten von Varrel.1, die Männer mit dem Pott, leisteten sich lediglich ein 4-4, der Rest wurde geputzt.

Schaute man sich manchmal seine oft recht ausgeglichen wirkenden Stellungen an, konnte man nicht zuerst drauf kommen: Andree Stürken hat mit sieben aus sieben sagenhafte 100% geholt! Das fiel wegen seines zurückhaltenden Stils und wegen seiner Platzierung an den hinteren Brettern, wo im Clubraum die Beleuchtung noch dämmeriger als an anderen Stellen ist, erst gar nicht so richtig auf … Donnerwetter!

Aber gewiss nicht geringer einzuschätzen sind Dennis Webners 72.2% an Brett 1 – Stefan Wetjen als nominell an Eins Gesetzter spielte nicht. Unser auch sonst unglaublich aktiver „Schul-Coach“ ließ (selbstverständlich …) keine einzige Niederlage zu, erklärte sich lediglich fünfmal mit der Punkteteilung einverstanden („man muss auch gönne könne“, sagen die in Köln und umzu) und zwang vier Schachpartner zur Aufgabe – großartig! Nominell sogar noch besser – kaum vorstellbar, schon klar – schnitten unser Kap’tän Heiko Fischer mit unglaublichen 75% ab (der noch dazu an acht von neun Wettkämpfen seine Künste zeigen konnte!) und Peter Segelken, der mit 3,5 aus fünf elegante 70% „schoss“.

Fischer Preuschat _ Aufstiegspartie 02 _ muss man jetzt auf g5 nehmen

Fast hätte es in der allerletzten Runde nicht so recht geklappt, denn Syke hatte schon mit 5-3 gegen die Vahr vorgelegt. Wir mussten bei Werder.4 in der Hemelinger … nein, nicht Brauerei, in der Straße siegen, um den ersten Platz zu behaupten. Und die Männer mit den eisernen Nerven schaffen es mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse, also 4,5-3,5, obwohl „Mr.100%“ Andree Stürken diesmal nicht zur Verfügung stand … saß. Man sitzt ja beim Schach.

Es stand Spitz auf Knopf.  Dennis Webner erzählt: „Es stand 3,5:3,5, wir wussten, dass Syke gewonnen hatte, und Heiko gewann nach wilder Zeitnotschlacht ein Springerendspiel mit zwischenzeitlichem Minusbauern. Sensationell, so muss ein Käpt’n sein. Also, wir sind Meister, wann ist die Feier?“

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Stadtliga Bremen

Und unsere Zweite?

Jeweils ein Unentschieden gegen den Drittletzten, aber auch gegen den Dritten und Vierten, zum Glück ein Sieg gegen unsere Nachbarn aus Syke – das war’s dann auch schon in dieser Saison für Varrel.2 in der B-Klasse, in der wir froh sein müssen, dass diesmal nicht zwei Mannschaften absteigen – in diesem Fall spielten wir nämlich im nächsten Umlauf in der C-Klasse.

Die Mitteilungen, dass mal wieder dieser und jener nicht verfügbar sei und dass wir eben nur sieben Spieler hätten, wurden zur Gewohnheit, obwohl der Kader ja gar nicht mal sooo klein ausschaut. Natürlich muss man verstehen und unterstützen, dass für unsere Jüngeren gesellschaftliche Verpflichtungen (Schule …) nun mal den Vorrang haben müssen. Punkte bringt dieses selbstverständliche Verständnis aber keine. Hinzu klamen Ausfälle wegen Krankheit, die natürlich immer wieder mal vorkommen.

Aufgestiegen in die A-Klasse (klingt irgendwie nach Auto) sind in überzeugender Manier Schwanewede und Delmenhorst mit seinem sehr jungen Team. Durch einige Zufälle bedingt holte Ralf Mulde an Brett 1 mit 64.3% das beste Ergebnis im Team (hätte gerne noch einiges mehr sein können), dicht gefolgt von den überzeugend agierenden Coach Uwe Rademacher und Stephan Praceius mit je 62.5% an … nunja, an wechselnden Brettern. Fehlen vorne welche, rückt man eben weiter in diese Richtung.

Es war keineswegs ungewöhnlich, dass der eigentlich für Brett 6 vorgesehene Chef Klaus Schröder wie ein Blitz auf Brett 3 einschlug. Unser Präsident war der einzige, der an allen Wettkämpfen teilnahm und noch dazu Figuren aufbaute, Kaffee kochte, die Bude aufschloss, vorher die Spieler zusammentrommelte – und trotz allem mit 43.8% fast die Hälfte der maximal möglichen Punkte errang! Uwe Rademachers Fazit ist zuzustimmen: „Das ist in dieser Saison ja gerade noch mal gutgegangen … in der Zukunft wird’s aber durch unseren immer stärker werdenden Nachwuchs besser, keine Frage!“ Stimmt.

B Klasse Bremen

(Ralf Mulde)

Sonntag der Dreizehnte

Stadtliga (Rd. 8), 13. März 2016

 

TuS Varrel.1 (1884) : SC Vahr (1783) 5.5:2.5

1.) Wetjen, Stefan (2118) : Gontscharow, Leo (1990) : -/+

2.) Webner, Dennis (2029) : Gaier, Nikolai (1937) : 0.5-0.5

3.) Kattner, Hartmut (1971) : Gerhardt, Peter-Michael (1831) : 0.5-0.5

4.) Furian, Michael (1943) : Wuttke, Manfred (1754) : +/-

5.) Gefken, Andreas (1869) : Sommer, Andreas (1777) : 1-0

6.) Fischer, Heiko (1626) : Brüggemann, Hans (1642) : 0.5-0.5

7.) Stürken, Andree (1926) : Boehm, Karl (1547) : 1-0

8.) Hedke, Manfred (1591) : Pohlan, Dieter (-) : 1-0

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Ein äußerst merkwürdiger Doppelspieltag war dieser Sonntag! Varrel 1 und Varrel 2 traten also im Gut Varrel an. Beide Teams waren durch den Tabellenstand zum Siegen verpflichtet; die Erste, um wieder Bremer Mannschaftsmeister werden zu können, die Zweite, um den Abstieg aus der B-Klasse zu verhindern. Seltsam genug: In beiden Teams kam es zu jeweils zwei, also insgesamt vier kampflosen Partien.

Manchmal dachte man sich deshalb: Es sind ja ziemlich wenige Spieler hier … Aber das klingt dramatischer als es war. Die Varreler bekamen pro Team, also 1+2, eben nur jeweils sieben Zwerge an die Bretter. Gut, in der Zweiten war so etwas schon zu befürchten, nachdem von den ohnehin nur zwölf gemeldeten Spielern mit Wolfgang Keipke ein treuer Schachfreund verstarb, zwei Jugendliche letztlich doch nicht aktiv wurden … von den übrig Bleibenden ist eben immer mal einer krank oder sonstwie nicht verfügbar und dann wäre da ja noch unsere „Ausnahme-Spielerin“ Daniela Kahrs: Es ist leider eine Ausnahme, wenn ihr Job, ihre Familie und ihre übrigen Tätigkeiten ihr die Zeit lassen, ihre magischen Fähigkeiten zwischen a1 und h8 zu entfalten – oder auch einfach nur mal beim Team vorbeizugucken. Das ist wirklich schade – und natürlich hofft ganz Varrel stets weiter auf eine für uns positivere Entwicklung.

Aber fangen wir „oben“ an. In der Ersten fehlte uns Stefan Wetjen am ersten Frühstücksbrett, also ein kampfloser Punkt für die – man muss es so sagen – Außenseiter vom SC Vahr. Weil die Vahrer wissen, was sich gehört, revanchierten sie sich auch gleich und ließen einen der ihren zu Hause, also ein kampfloser Punkt für Varrel (Michael Furian) an 4, also 1-1 für uns…

In der Partie Manfred Hedke gegen Dieter Pohlan ereignete sich Seltsames: Rund zwei Stunden rechnete das offenbar doch nicht fachkundige Publikum mit einem Remis-Schluss, nachdem beidseits ein Turm und eine Dame umeinander herum tanzten … aber der Vahrer verlor in seiner immer passiven Position an irgendeiner Stelle, sozusagen in der Nachspielzeit, den Faden und, zack!, schon war’s um ihn geschehen. Zugegeben: Ein wenig glücklich, aber solche Punkte man natürlich gerne mit. Müssen wir ja auch.

Andree Stürken errang gegen Altmeister Karl Böhm rasch eine klar bessere Stellung, schob den gegnerischen Damenflügel zusammen, ohne auch nur eine Spur Gegenspiel zuzulassen (Schach hat eben etwas Fieses …) und sackte den Punkt ein. Das dauerte alles seine Zeit, beide zogen auch nicht allzu schnell, aber am Resultat konnte nach schon einer Dreiviertelstunde kaum noch ein Zweifel bestehen: Ein überzeugender Auftritt.

SEHR viel mehr Schwierigkeiten hatte

unser Kapitän Heiko Fischer gegen den sympathischen Schachfreund Hans Brüggemann.

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In dieser Situation im Diagramm war uns der Hans mit den schwarzen Figuren nämlich zeitweise gar nicht mehr so sympathisch … Schwarz sollte jetzt 1.-Lf6 2.Th7+ Ke8 vortragen, wonach der schwarze Chef bald am Königsgeflügel zusammen mit seinem Läufer seine in Richtung Ziellinie strebenden Bauern (mit Gewinn) unterstützen können sollte. Statt dessen zog Schwarz – der Berichterstatter war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr am Brett – wohl den f-Bauern nach vorne und musste kurz darauf Remis anbieten. Die zweite für uns recht glücklich verlaufene Partie. Das gehört eben auch dazu.

Andreas Gefken machte es am fünften Brett wie immer mehr oder weniger spannend, was ja schon mit seiner Ankunftszeit am Brett zu beginnen pflegt. Schließlich musste der bisher in dieser Saison geradezu phänomenal auftrumpfende Andreas Sommer die Partie aufgeben – einer unserer wenigen heute wirklich glatt herausgespielten Siege! Michael Furian durfte diesmal nicht mitspielen – die Vahrer hatten ja an Brett 4 einen zu wenig an Bord.

Auch Brett 3 bot wenig Aufregendes: Hartmut Kattner und sein Gegenüber Peter-Michael Gerhardt erkannten, „da geht’s weder vor noch zurück“ und vereinbarten ein frühes, aber völlig gerechtfertigtes Remis. An Brett 1 fand ja gleich gar nichts statt, weil wir den verhinderten Stefan Wetjen heute nicht ersetzen konnten und dort also keine Partie stattfand. Mithin saß an Brett 2 unser Spitzenspieler (und zugleich Jugendtrainer) Dennis Webner, der es mit dem im gesamten Landesschachbund gleichermaßen beliebten Nikolai Gaier zu tun hatte. Dennis tat alles, was man unter Hinnahme vertretbarer Risiken tun konnte; Bauernopfer, Königsflügel zugunsten des Angriffs im Irgendwo nicht entwickelt, … trotz allem blieb es ausgeglichen. In dafür günstiger Sekunde, als nämlich klar war, dass uns das Remis über die Schwelle tragen würde, bot Dennis an, der Gegner akzeptierte – das alte Lied.

+ + +

B-Klasse (Rd. 8), 13. März 2016

 

TuS Varrel.2 (1559) : SF Lilienthal.2 (1437) : 4.0 : 4.0

1.) Mulde, Ralf (1802) : Rohdenburg, Heinz (1774) +/-

2.) Rahn, Jürgen (1775) : Slopinski, Stephan (1724) -/+

3.) Bergmann, Reinhold (1669) : Slopinski, Andreas (1711) 0 – 1

4.) Schröder, Klaus (1459) : Conrath, Michael (1601) 0 – 1

5.) Rademacher, Uwe (1453) : Roehr, Dietrich (1586) 0.5 – 0.5

6.) Harting, Wolfgang (1449) : Ballweg, Norman (-) 1 – 0

7.) Praceius, Stephan (1309) : Azocar-Dannemann, Tomas (847) 1 – 0

8.) Rademacher, Ben David (-) : Maleki, Kian (819) 0.5 – 0.5

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Nach einer Dreiviertelstunde hatte sich an Brett 8 Ben Rademachers Spielpartner Kian Maleki von dem überflüssigen Ballast einer Qualität befreit, besaß dafür aber zwei Bauern und schraubte seine Dame quer durch Bens recht gut gelüftete Stellung. Befund: Unklar. Als der Reporter die Jungs kurz aus den Augen ließ, war’s auch schon geschehen: Remis. Genaueres erfährt man in der nächsten Ausgabe des 1990 eingestellten „Shakhmatny Bulletin„.

Bei Stefan Praceius am siebten Brett entfalteten sich die Geschachnisse so langsam, dass man sogar nach 20 Zügen meinte, dass es auf beiden Seiten an der Entwicklung hapere. Das dauerte … und dauerte noch länger … zum Schluss siegte Stefan aus bisher ungeklärt gebliebener Ursache dann doch noch.

Gleich daneben an Brett 6 ersann Wolfgang Hartings Spielpartner eine gefährlich ausschauende „holländische“ Aufstellung mit dem Läufer auf b7, der offenen f-Linie und der schwarzen Dame auf der h-Linie. Mit einigen weiteren Zutaten braute er eine ziemlich scharfe Suppe draus, aber Wolfgang behielt die Ruhe, die Übersicht und seine Figuren als Schöpflöffel auf dem Brett. Lohn der umsichtigen Verteidigung war nach reichlich Spielzeit der volle Punkt: Das ist Kampfschach!

Uwe Rademacher, der König von Mall… Moordeich, musste an Brett 5 gegen diesen von der Weltgesundheitsorganisation längst verbotenen Aufbau „Colle mit Läufer f4“ spielen, tat das mit größter Umsicht, tauschte zum richtigen Zeitpunkt und so blieb es das, was dieser „Aufbau“ eben auch nur bezwecken kann: Komplett ausgeglichen und damit Remis. Schachfans wurden so nur durch das gute Aussehen der Spieler begeistert.

Reinhold Bergmann hatte an Brett 2 irgendwie einen schlechten Tag erwischt. Sein auf c8 eingesperrter Läufer auch, der damit zugleich den Turm a8 ebenfalls aus dem Spiel nahm. Es war wie im Malefiz: Ein eigener Stein, in diesem Fall der Bauer e6, versperrte alle Ein- und Ausgänge. Nach langem Schieben und Tricksen ging dann endlich gar nichts mehr: Reinhold gab auf. An Brett 1 war kein Gegner aufzutreiben, an Brett 3 hatten wir keinen, also war nur noch Brett 4 zugange und das war „Chefsache“.

Unser Kapitän und Hochwürdiger Präsident Klaus Schröder ließ zeitweise Alexander Aljechin vergessen (naja, ich hatte an dem Morgen wirklich nicht an den gedacht – warum auch?) massierte vorbildlich die Königsstellung seines Gegenübers Michael Conrath, patzte zwischendurch mindestens zweimal, ohne dass Meister Conrath es bemerkte, während den Umstehenden langsam dämmerte, dass es in dieser letzten Partie um die Frage gehen könnte, ob wir in ein paar Monaten eine Klasse tiefer spielen müssten. So was sagt man dem Spieler besser nicht, mit dem man ja ohnehin nicht reden darf. Aber leider, leider, … Das war das 4,0-4,0.

„Der letzte Fehler entscheidet die Partie“, heißt es ja so oft. War auch hier so. Allerdings besteht der Schach-Sport auch auf weit höherer Ebene weniger aus einer Aneinanderreihung brillanter Einfälle, sondern aus einer Kette von Irrtümern – der Mensch fehlt eben so lange er agiert. Wer Schach spielt, muss sich damit abfinden: Es bleibt immer beim bloßen Streben nach Perfektion. An den glücklichsten Tagen glaubt man, etwas näher als sonst dran gewesen zu sein.

Ende gut, alles gut: In der B-Klasse steigt anscheinend nur eine Mannschaft ab, und obwohl wir nicht mehr eingreifen können, sind wir in dieser Saison mit drei Punkten Vorsprung vor dem Letzten noch unkaputtbar.

(Ralf Mulde)

Varrel siegt auch im Neuen Jahr

 Erfolg gegen BSG.3, damit weiterhin Tabellenführer
Trotz des leicht überraschenden Schneefalls über Nacht kamen wir alle pünktlich im Spielsaal an und nahmen so voller Vorfreude den Kampf gegen die dritte Mannschaft der Bremer Schachgesellschaft auf.
Ergebnis und Spielverlauf waren eigentlich wie auch in den vorigen Begegnungen; eng war’s, spannend bis zur buchstäblich letzten Minute, und locker hätte es auch andersherum ausgehen können. Aber am Ende haben wir aus irgendeinem Grunde immer wieder das Glück auf unserer Seite.

Als Erster gab Christoph Musoldt nach unspektakulärem Verlauf remis und Dennis Webner schloss sich bald an: In der Eröffnung einen Bauern geopfert, nicht wirklich ausreichend Kompensation bekommen, aber immerhin den gegnerischen König in der Mitte gehalten und ein bisschen Glück gehabt, dass nach etlichen Abtäuschen das Schwerfigurenendspiel Remis zu halten war. Fortan konnte er also beobachten, Daumen drücken und live mitzittern, so dass dieser Bericht entstehen konnte.

Nun brachte uns Heiko Fischer in Führung! In einem komplizierten Endspiel mit Minusbauern band er mit seinem starken Läufer den gegnerischen Springer an die Verteidigung zweier wichtiger Bauern. So weit, so gut. Der Gegner unternahm nun aber einige wohl nicht gerechtfertigte Gewinnversuche, die Heiko auskonterte, so dass unser Landwirt mitten im Winter die Ernte einfuhr: Ein voller Punkt.

Gegen 14:00 Uhr musste leider Andreas Gefken den Ausgleich hinnehmen, dem im beiderseitiger Zeitnot ein Figureneinsteller unterlief.

Michael Furian schwächte mit dem Vorstoß f4-f5 das schwarze Zentrum und eroberte wortwörtlich im Gegenzug den Bauern auf d5. Das war für ihn vorteilhaft, weil Michaels Figuren nun aktive Felder fanden – insgesamt resultierte darauf wieder für uns die Führung!

An Brett zwei schien Hartmut Kattner nach seinem Bauernopfer zunächst Schwierigkeiten zu haben, ausreichende Kompensation nachzuweisen. Mit einem folgenden Läuferopfer verschaffte er sich dann aber Zugang zum gegnerischen König und schien auf dem besten Wege zu sein, ein Dauerschach zu geben, als er aber doch lieber einen Springer einsammelte – und dabei ein einzügiges Matt übersah.

Auch die Freunde von der Fußball-Abteilung treffen vielleicht alle hundert Jahre einmal das leere Tor nicht, warum sollte es im Schach anders sein? Damit stand es 3,0-3,0; aber wir durften angesichts der noch laufenden Partien milde optimistisch bleiben.

Peter Segelken hatte eine Mehrfigur im Tausch gegen zwei Bauern auf dem Brett. Das sah gut aus. Nach dem Turmtausch schien sein Sieg greifbar nahe zu sein, aber Peter fand dann doch nicht den richtigen Weg, mit seinem Springer gegen den Randbauern zu verteidigen und musste am anderen Flügel sämtliche Bauern tauschen. Die sonst eher unbedeutenden Randbauern sind gegen Springer äußerst gefährlich, weil der Springer am Brettrand nur wenige Felder zum Manövrieren hat. So war es auch hier und der Gegner schaffte das Remis.

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Damit hing nun alles an Andree Stürken, dessen beeindruckende Siegesserie auch heute einfach nicht reißen wollte – zu unserem Glück! Obwohl es lange Zeit nach gar nichts aussah, baute er in der fünften Stunde allmählich Druck auf, eroberte einen Bauern, tauschte dann ins ungleichfarbige Läuferendspiel ab, um dort seine feine Technik zu demonstrieren.

Jetzt wurde sogar ein zweiter Bauer erobert, dann gleich wieder einer geopfert, der aber dem eigenen Freibauern den Weg zum Umwandlungsfeld bahnte, so dass der Gegner seinen Läufer geben musste. Mit nur noch zwei Minuten auf der Uhr gewann Andree schließlich durch Zeitüberschreitung, aber an dieser Stelle war ohnehin der Weg des letzten verbliebenen Bauern zur Dame und damit zum Sieg schon nicht mehr weit.
Wieder einmal also eine starke Mannschaftsleistung, bei der die Niederlagen von den Mitspielern kompensiert werden. Durch den Punktverlust von Bremen-Nord führen wir damit die Tabelle trotz geringer Brettpunktezahl mit zwei Mannschaftspunkten Vorsprung an, also volle Konzentration auf die nächste Aufgabe!

Varrel.2 kommt über 4,0-4,0 in der B-Klasse nicht hinaus

Trotz einer sehr frühen Führung des zumindest rudimentär theoriekundigen Ralf Mulde an Brett 1, dessen Schachpartner schon nach einer Dreiviertelstunde in einem wohl zu Recht seltenen Abspiel des Klassischen Franzosen die Segel streichen musste, sah alles einmal mehr wunderbar für uns aus. Beginn 10:05 h, Ende 10:50 h, „noch nicht mal für die zweite Tasse Kaffee hat’s gereicht“, berichtete der Texter der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft des DSB.

Aber anscheinend gelingt es uns in dieser Saison-Phase nicht sehr gut, die vorne erzielten Tore im Gegenzug hinten nicht zuzulassen, anders gesagt: Unsere Schachpartner aus dem Bremer Osten glichen aus.

Uwe & Ben Rademacher schilderten das so: „Das war einfach nicht unser Tag. Es fehlte die nötige Konzentration.“ Der Leser ahnt bereits: Beide, Vater Uwe und Sohn Ben, verloren ihre Partien diesmal recht schnell. Das kommt im Sport eben mal vor. Insbesondere, wenn der jeweilige Schachpartner auch noch gut spielt. So was stört ja auch irgendwie …

Ganz anders lief es bei und Wolfgang Harting! Er beschrieb das so: „Nachdem wir im 4.+ 5. Zug je einen Bauern und die Damen getauscht hatten und nur zwei Züge später auch noch zwei Springer, sah es zunächst recht langweilig aus. Ich konnte mich nun aber langsam entwickeln und dabei sogar noch zwei Bauern gewinnen. Mit den drei verbundenen Bauern auf den abc-Linien war das Spiel dann leicht zu gewinnen.“ Hat er auch gemacht. Gewinnen.

Stefan Praceius gewann seine Partie ebenfalls, damit war alles wieder ausgeglichen, 2,0-2,0. Diesem Trend folgend remisierte nun auch Wolfgang Mook. Allerdings verfummelte Klaus Schröder seine Eröffnung und letztendlich besiegelte Jan Christian Olseskows Bauernmehrheit die Niederlage des Varreler Schachpräsidenten.

Damit also kam es beim kribbelig spannenden Stand von 3,5-3,5 jetzt nur noch auf Reinhold Bergmann an Brett 2 an, dem es mit Schwarz gelungen war, gegen Christa Gutknechts eigentlich alles lähmenden Colle-Aufbau doch recht aktives Spiel zu erlangen; aber man kennt das von sich selbst: Frühe Aktivität am Morgen hält nicht unbedingt den ganzen Tag über an. So war es auch hier und Reinhold musste letztendlich eben doch das Remisangebot annehmen.

4,0 – 4,0 also – und wie schon recht oft in der Saison denkt man sich, „an irgendeiner Ecke wäre vielleicht doch mehr möglich gewesen“. War es aber nicht, das (verdiente!) Wettkampfglück hat diesmal wohl nur unsere Erste und so meldet sich dann die Realität der Tabelle: Gegen Halbzeit ein vierter Platz, vermutlich geht weder was nach oben noch nach unten. (Ralf Mulde)

+ + +

KohlschachfahrtNatürlich gibt es auch in diesem Jahr eine Kohlfahrt. Die findet am 27. Feb. 2016 statt, weil Vereinswirt Dirk uns gefragt hatte, ob wir unseren Schmaus & Braus eine Woche vorziehen könnten. Machen wir.

Kostenpunkt: 15 Euro je Person. Wir erleben wieder einen kleinen Rundgang mit Bollerwagen und treffen uns dann im Vereinslokal zur Suppe und Kohl satt – natürlich mit den jeweiligen, immer willkommenen Partnern. Gebeten wird um VoranmeldungundBezahlung bis spätestens 9. Feb. 2016 an Wolfgang Harting, bzw., falls er mal nicht da sein sollte, an Turnierleiter Heiko Fischer oder Präsi Klaus Schröder. Fragen bitte an Heiko Fischer, möglichst vor dem 9.Februar.

Erste Mannschaft ist Herbstmeister

Auch am vierten Spieltag setzte die erste Mannschaft des TuS Varrel ihre Serie von (knappen) Siegen in der Bremer Stadtliga fort. Gegen die fünfte Mannschaft vom SV Werder sah es lange Zeit nach einem engen Match aus, in dem aber Varrel nach spannendem Verlauf der letzten Partien mit 5:3 die Oberhand behielt.

Dem noch unspektakulären Beginn mit vier Remisen von Dennis Webner, Christoph Musoldt, Heiko Fischer (etwas glücklich) und Manfred Hedke (der dem Gegner in sehr guter Stellung ein Dauerschach erlaubte), folgten vier entschiedene Partien. Während Andrée Stürken einen ungefährdeten Sieg verbuchen konnte, bereits sein vierter in dieser Saison, musste Andreas Gefken trotz Materialvorteil lange kämpfen, ehe auch er den vollen Punkt einfuhr. Michael Furians Angriffsversuche wurden leider von Werders Gerald Jung ausgekontert, aber Hartmut Kattner sorgte schließlich für den viel umjubelten fünften Punkt – und das, obwohl er sich zwischenzeitlich etwas veropfert zu haben schien!

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So stehen wir Varreler nun zum Jahreswechsel mit weißer Weste an der Tabellenspitze, aber mit den absolvierten vier der neun Begegnungen ist der Weg zur Meisterschaft noch lang und die Gegner werden ja auch nicht leichter. Aber diese Sorgen liegen noch in der Zukunft – zunächst einmal sollten wir uns über unsere bisherigen Leistungen freuen und das Jahr gemütlich ausklingen lassen, ehe im Januar wie immer wieder voll angegriffen wird.
Tabelle der Stadtliga Bremen 2015/16 nach der 4. Runde

Rang Mannschaft Punkte Brettpunkte
1 TuS Varrel I 8:0 19,0
2 SK Bremen-Nord II 7:1 21,5
3 TuS Syke I 6:2 21,5
4 SV Werder Bremen IV 5:3 17,5
5 Bremer SG III 5:3 17,0
6 SC Vahr 3:5 17,5
7 SV Werder Bremen V 3:5 15,0
8 Delmenhorster SK III 2:6 12,0
9 Findorffer SF II 1:7 12,5
10 SK Bremen-West I 0:8 6,5

Die zweite Mannschaft bekam diesmal leider nur sieben Spieler zusammen und spielte gegen Werders Sechste in einem heiß umkämpften Match mit beiderseitigen Siegchancen 4:4. Damit liegt das Team zum Jahreswechsel auf Rang fünf im gesicherten Mittelfeld der B-Klasse.

Weiter geht es am 17. Januar, wenn die Erste bei der BSG antritt, während die Zweite nach Mahndorf reist. Schon einen Tag zuvor spielt die U12-Mannschaft in Lilienthal.
Die Schachsparte des TuS Varrel wünscht allen ihren Mitgliedern frohe und besinnliche Weihnachten und ein gesundes und glückliches neues Jahr!

VAR Gut Varrel Wassermuehle 03 _ Urhb Foerderverein Gut Varrel

Weihnachtsblitz schlägt früher ein!

Das Weihnachtsblitzturnier müssen wir eine Woche vorziehen. Das Restaurant, Varrels beliebtester Gourmet-Tempel, schließt Küche & Kühlschränke schon am 21. Dezember (keine Angst, im Januar geht’s ja wieder los…!).

Deshalb sind wir gewohnt flexibel und verlegen den Günther-Israel-Pokal ins neue Jahr 2016, so dass wir wie immer am kommenden Dienstag das alte Schachjahr mit einem Weihnachtsblitzturnier am 15. Dezember 2015 ab 19:30 Uhr ausklingen lassen. Es gibt kleine Preise für jeden! Und auch zwei Springer (pro Partie …) für jeden! Also kommet doch reichlich!

Varrel, Moordeich, Pokale, Kinder : Dezember-Schach

Lingen, der Pokal und wir 2015

Anfang Dezember, also in der Zwischenzeit der zwei Sinatra-Songs „Autumn Leaves“ und „I Love Paris (in the springtime)“ ging’s für uns gegen Lingen! Emsland, ist ja schon kurz vor Paris. Dazu noch das Ziel: Der Mannschafts-Pokal. Irgendwie kribbelnd. Dennis Webner bildete vor einigen Wochen die Vorhut, um mit einigen Kumpels mal ganz unauffällig die Lage zu sondieren und auch quasi nebenbei das Schnellturnier zu gewinnen. Da befand sich aber anscheinend noch ein großer Teil der Lingener im Trainingslager, denn das, was da jetzt aus dem Emsland auf uns zukam, ist im Elo-Regal noch einige Etagen höher einsortiert als Dennis Webners (nicht schlechte!) Schnellturnier-Konkurrenz.

http://www.nsv-online.de/ligen/pokal-1516/?staffel=914&r=3

Gegen dieses Team aus Lingen war es nun auch ein bisschen wie Rot Weiß Oberhausen gegen Bayern München, denn unsere Jungs hatten an drei von vier Brettern die zumeist klar schwächeren Ratings – drei von uns haben noch nicht mal eine Elo-Zahl, sondern nur die nationale DWZ-Wertung. Aber Tatsache ist: Wir haben in diesem Pokalkampf nicht ein einziges Remis abgegeben!

Leider aber gelangen den Lingenern drei Siege und uns eben nur einer, nämlich am Brett des bezaubernden (manche sagen auch: der Hexer) Christoph Musoldt.

Auf diese Weise mussten wir eben mit 1,0 – 3,0 den deutlich Besseren Tribut zollen. So ist das im Sport.

TuS Varrel                           –       SV Lingen                         1,0 : 3,0

Michael Furian (DWZ 1943) – GM Lev Gutman (Elo 2440)           0 : 1

Dennis Webner (Elo 2086) – FM Josip Gazic (Elo 2235)               0 : 1

Christoph Musoldt (DWZ 1921) – Heiko Schlierf (Elo 1873)           1 : 0

Andreas Gefken (DWZ 1869) – Dr. Zoltan Timar-Geng (Elo 1933) 0 : 1

Und überhaupt, wir konnten diesmal leider nur mit vier Mann antreten. Naja, die anderen auch. „Das ist im Pokal immer so“, sagten sie später dem Reporter. Seid Ihr sicher, dass das richtig ist?? Warum gingen denn dann bekannte Clubs wie Werder, Delmenhorst, ZSKA Moskau, Findorff, Syke und Lilienthal gar nicht erst an den Start? Vielleicht, weil sie um das Schicksal von Tempo Göttingen, SK Varel (um diese Namensähnlichkeit auch mal aufzufangen), Leherheide und BSG wussten, die waren nämlich schon raus. Sollten wir nun etwa als Letzter in Bremen das Licht ausmachen? – Ja.

Der stärkste und auf vielfache Weise bekannteste Lingener Spieler war GM Lev Gutman [Лев Гутман] (Elo 2438). Der in Riga geborene Meister wurde dieser Tagen 70 Jahre alt. Der Mann ist seit 1967 im Hochleistungs-Schach unterwegs, war Sekundant von Viktor Kortschnoi, hat für Israel an zwei Schach-Olympiaden teilgenommen, siegte in Lugano 1986 geteilt mit Nigel Short und Viktor Kortschnoi, leitete das Schach-Archiv, und schrieb mehrere Eröffnungs-Bücher, wichtig dabei das über 4.-Dh4 im Schotten und das über -Ne4 (Fajarowicz) im Budapester Gambit. Der weiß also, wie’s geht. Und weil der vermutlich überall gleichermaßen beliebte, sympathische Großmeister Gutman dieser Tage gerade 70 wurde, war es von uns vielleicht auch ein nettes Geburtstags-Geschenk an ihn. Michael Furian kämpfte lange mit den schwarzen Steinen, konnte sich aber nicht halten. „Gespielt haben wir über dem Varreler Vereinslokal, weil es dort nachmittags eine Weihnachtsfeier gab … und wir ja auch nichts zu feiern hatten“, sagte unser Sportchef Heiko Fischer dazu.

Moordeich 2015

Und eben dieser allgegenwärtige Heiko Fischer agierte wenige Stunden später am Dienstag als „Losfee“ (Bilder im hübschen Tütü-Röckchen sind leider nicht erhalten geblieben), als er die Spielpaarungen im Schulturnier in Moordeich per Laptop ermittelte. Varrels Schach-Präsident Klaus Schröder überreichte bei der Ehrung der Sieger die Urkunden. Unser eleganter Repräsentant freute sich, dabei auch Heiko Fischer, der sich offenbar als eine Art Feuerzangenbowlen-Schüler zurück in die Schule geschmuggelt hatte, als zweiten Sieger seiner Gruppe beglühstrümpfen zu dürfen.

Besonders die Schüler der 5.-7. Klasse aus Leeste, um die sich ja auch Varrels Dennis Webner kümmert, setzten alle in Erstaunen, als sie zur Ehrung der Sieger unter den „Top 4“ vertreten waren. Dabei waren wir „gewarnt“, denn deren Niklas Sobirey erlebten wir schon beim Barnstorf-Open. Sogar beim wenige Tage nach Moordeich stattfindenden Turnier in Schneverdingen sicherte er sich den 4.Platz in seiner Gruppe. In Moordeich hatte Niklas einfach nur das Pech dass er zu spät kam. Das bestraft das Leben, obwohl Turnierleiter Fischer ihn selbstverständlich noch einbinden konnte – bei Punktgleichheit sind Freilose einfach mal übel, obwohl die FIDE jüngst ihre jetzt unglaublich komplizierten Feinwertungs-Regeln geändert hat.

Angefangen hatten wir um Punkt 15:00 Uhr und um 17:30 Uhr war der Zauber zu Ende; die Kinder hatten super mitgemacht. „Großmeisterin Vera Jürgens und Thomas Gebur überwachten das Turnier zusammen mit Organisator Juraj Sivulka und mussten nur selten einschreiten“, berichtet Heiko Fischer. Das ist natürlich schade. Flotte ein, zwei Streitfälle sind doch oft erst die Würze eines Turniers – und man lernt ja auch etwas dabei. „Einige Elternteile waren auch zugegen und fieberten live mit“, was in einem – echten – Winter aber auch andere Ursachen als das Schach haben könnte, „außerdem war Wolfgang Rung wieder überall, unter dessen Fittiche das Schulturnier in Moordeich zur festen Größe wurde“, fuhr unser Turnierleiter fort.

Unser noch immer „so gut wie neu“ Mitglied Ben Rademacher verpasste es im Wettbewerb der Klassen 8 – 10 leider, in aussichtsreicher Stellung und besserer Zeit die spätere Gruppen-Erste Emilie König niederzuringen … äh … also zu besiegen. Jedenfalls musste er sich bald geschlagen geben. Ben wurde damit guter Zweiter, ein schöner Erfolg. Beide sind Schüler der Lise-Meitner-Schule und wer sich nun fragt, Meitner, Meitner …? Da war doch was mit Schach? Genau, Du hast Recht! Der Vater der österreichischen Physikerin Lise Meitner (1878-1968) war nämlich Philipp Meitner (1839-1910), der in die Schachgeschichte als Teil des „Immortal Draw“ einging:

[Event „Wien“]

[Site „Wien“]

[Date „1872.??.??“]

[Result „1/2-1/2“]

[White „Hamppe, Carl“]

[Black „Meitner, Philipp“]

[ECO „C25“]

1.e4 e5 2.Nc3 Bc5 3.Na4 Bxf2+ 4.Kxf2 Qh4+ 5.Ke3 Qf4+ 6.Kd3 d5 7.Kc3 Qxe4 8.Kb3 Na6 9.a3 Qxa4+ 10.Kxa4 Nc5+ 11.Kb4 a5+ 12.Kxc5 Ne7 13.Bb5+ Kd8 14.Bc6 b6+ 15.Kb5 Nxc6 16.Kxc6 Bb7+ 17.Kb5 Ba6+ 18.Kc6 Bb7+ 1/2-1/2

Wie sind eben immer alle Teil von Geschichte. In den Schulklassen 5 – 7 siegte verlustpunktfrei bleibend Reik Kappelmann, Grundschule Leeste. Sein Schwarz-Sieg gegen Jonas Brederlow, Gymnasium Syke, krönte in der Schlussrunde seine schöne Leistung. Auch im Adventsturnier der LMS (Lise Meitner Schule), Moordeich im Dezember 2015, liegen Emilie König und Ben Rademacher gut im Rennen, sind abner keineswegs ungefährdet.

Es geschah im November 2015 in Oldenburg

Dennis Webner kam, sah und siegte. Schon wieder. Das mit dem Kommen & Sehen ist in den Tagen des Herbstnebels – kein Baum sieht den andern – gar nicht selbstverständlich und das mit dem Siegen erst recht nicht. Andererseits aber war ER, unser Jugendtrainer Dennis Webner, die Nr. 2 der Setzliste, es gab für ihn also von vornherein Grund zur Hoffnung. Dass ihm viele in Varrel die Daumen hielten, war ja klar, noch besser aber wär’s gewesen, wenn wir das nicht nur von der Couch aus getan, sondern das Turnier mitgespielt hätten – was den Texter einschließt.

Oldenburg 2015 Sieger 2

Es waren nur fünf Runden im schachlich gut geeigneten Oldenburger Haus der Jugend, mehr ist bei „langer Bedenkzeit“ (90 Min. für 30 Züge plus 30 Min. für den Rest – so was nennt sich heutzutage schon „klassisches Schach“ … wo sind die Hängepartien und Begegnungen von acht Stunden geblieben?), also weder Schnell- noch Blitzschach, an einem langen Wochenende einfach nicht drin. Allerdings sind lediglich 18 Teilnehmer für eine Bezirksmeisterschaft nun doch verflixt wenig.

Dennis schraubte daraus 4,0 Punkte zusammen, verlor nichts (auch nicht die Nerven), gab nur zwei Remis ab – so gewinnt man auch gegen starke Konkurrenz wie Max Meessen (2221), Gerd Wiechmann (1999) und Robert Lasarsch (1939) Turniere. „Seit meinem Wechsel nach Varrel scheint es ohnehin nahezu perfekt zu laufen, so darf es gerne weitergehen“, sagte Dennis. In der Tat.

Ein gewisser Karl Siebrecht kämpfte sich im Berlin des Jahres 1909 durch das Leben, Falladas Titel „Ein Mann will nach oben“ wurde mit ihm als Protagonisten zum geflügelten Wort. So vielleicht auch für unseren Dennis, (ohne Ehrgeiz ist Erfolg im Sport eben nicht denkbar) dessen Rating beständig in die richtige Richtung marschiert. Nienberge, Stade, Limburg, Neuss, Wieste, Pardubice, Achim, Münster, Lippstadt, Leipzig, Oldenburg, Malta, … alles Orte, an denen unser 1987 geborener Dennis schon Schach gespielt hat, vermutlich waren es aber noch viel mehr. Aljechin hatte da auch nicht (viel) mehr zu bieten, oder? Aber war der jemals auf MALTA?

Neben „the winner takes it all“ Dennis gab es noch einen Star des Turniers, nämlich die junge, 2002 geborene, Madita Mönster, Wildeshausen. Sie spielte in Oldenburg ein tolles Turnier und lag mit ihren 3,5 pt. und dem daraus resultierenden fünften Platz erheblich über den Erwartungen – jedenfalls über denen des staunenden Publikums. In Maditas Kreisen rechnet man vielleicht schon in internationalen Maßstäben, also Elo 1704, nicht DWZ 1711 – auch wenn das bei der dunkelhaarigen 13jährigen momentan noch kaum einen Unterschied ergibt.

Oldenburg 2015 Sieger 1

Auf der Erfolgsspur ist die junge, dunkelhaarige Spielerin trotz ihrer Jugend sogar schon recht lange! Schließlich war sie schon 2013 die Championesse von Ten Boer (liegt bei Groningen – rund um Oldenburg gab’s anscheinend schon keine Gegner mehr) und auch bei der Deutschen Jugendeinzel rochierte Madita schon erfolgreich gegen den Wind. Und beim Schachfestival Lüneburg 2015 (B) eroberte sie vor wenigen Wochen mit 5,5 pt. den achten Platz, als zweitbeste „Dame“ hinter der recht bekannten Estelle Morio (1675) aus Hauenstein. – Nur zwei Jahre älter als Madita ist die blonde Jessica Wallat (Elo 1573, DWZ 1615) aus Papenburg. Sie war in Oldenburg als Nr.13 gesetzt und hat das Turnier mit 3,0 pt. als Siebte beendet, auch das ist ein schöner Erfolg!

Insgesamt sind die jungen Damen im deutschen Schach auf dem Weg nach vorne. Das ist eine gute Nachricht, besonders angesichts der Spielerstatistik des DOSB: Den 83.442 männlichen, zumeist auch noch steinalten, Spielern sitzen nur 6.940 Damen gegenüber. In der größten Gruppe der Männer, im Alter 41-60 Jahre gibt es 26.989 … und nur 1.230 Damen. Lediglich im Kinder-Bereich der 7-14jährigen schimmert mit 12.786 Jungen gegenüber 2.418 Mädchen ein (sehr kleiner) Lichtblick.

+ + +

  1. 2 Webner,Dennis (2086) 4.0 pt.
  2. 3 Wiechmann,Gerd (1999) 4.0 pt.
  3. 5 Lasarsch,Robert (1939) 4.0 pt.
  4. 1 Meessen,Max (2221) 3.5 pt.
  5. 9 Mönster,Madita 1704) 3.5 pt.
  6. 7 Hans,Julian (1742) 3.0 pt.
  7. 13 Wallat,Jessica (1573) 3.0 pt.
  8. 4 Peters,Tom (1954) 2.5 pt.
  9. 12 Welz,Joshua (1642) 2.5 pt.
  10. 10 Eschholz,Dario (1702) 2.5 pt.
  11. 8 Dräger,Heinrich (1734) 2.5 pt.
  12. 6 Brunner,Wilken (1783) 2.0 pt.
  13. 11 Wallat,Stephan (1647) 1.5 pt.
  14. 15 Rombusch,Andreas (1473) 1.5 pt.
  15. 17 Welz,Roland (1149) 1.5 pt.
  16. 16 Wallat,Alexandra (1323) 1.5 pt.
  17. 18 Zanner,Marcel (0) 1.0 pt.
  18. 14 Bernwald, Sascha (1500) 0.0 pt.

+ + +

Dennis Webner gewinnt Pokal in Schwanewede

Dennis Webner entwickelt sich zum Varreler Welt-Schach-Reisendem! Diesmal, im endenden September 2015, ging’s vom Bremer Süden in den Norden, nämlich nach Schwanewede. Der dortige Schachclub spielt im alten Rathaus und ist eine zum Glück trutziges Zeichen dafür, dass es die tradierte Schachkultur in dieser Region mit ehemals knapp einem Dutzend Vereinen vielleicht doch noch gibt.

„Es war auch eine Spielgelegenheit für meine Achimer Schüler, wo ich ja noch immer das Jugendtraining mache“, sagt Dennis. „Leider war am Ende nur einer von ihnen dabei, aber den habe ich gefahren und dann eben auch selbst teilgenommen.“ Kein Startgeld, kein Preisfond, lautete das Wettbewerbsmotto. „Das Turnier ist konzeptionell mit Barnstorf vergleichbar; wir trafen auf die bei solchen Keine-Preise-Veranstaltungen übliche gemütliche Atmosphäre.“

Die eigentlich zu bedauernden Berufs-Zocker, die bei kleinsten Turnieren um ihrer Miete und um den Brotaufstrich spielen müssen, gibt es bei solchen Konditionen eben nicht. Aber wo kamen sie nun her, die Gemütlichen? „Die Teilnehmer waren natürlich überwiegend Schwaneweder und Bremen-Norder, aber es gab auch eine ordentliche Lilienthaler Beteiligung und mit unserem Duo eben je einen Spieler aus Achim und Varrel“, schilderte Dennis.

„Ich war nach Rating wahrscheinlich der Favorit, aber das bedeutet bekanntermaßen noch nicht allzu viel. Gleich die erste Runde mit Schwarz gegen Renk Wilckens verlief sehr spannend, gute Stellung erarbeitet, den Gegner unnötigerweise den Königsflügel abschließen lassen, dann erstmal verteidigt, glücklicher Figurengewinn, Remisangebot abgelehnt, mit Sekunden auf der Uhr doch noch mattgesetzt. Ufff…! Schön, das ist ja noch mal gut gegangen. Schon ging’s ohne große Pause weiter. In der zweiten und dritten Runde gelangen mir recht sichere Siege und es folgte ein ganz nett herausgespielter Angriffssieg gegen Jörg Seebeck.“

Zur Mittagspause hatte Dennis also noch die berühmte weiße Weste (man muss damit gerade in der Mittagspause jeden Soßenfleck vermeiden!) und die alleinige Tabellenführung. „Hin und wieder ging ich gucken, was der Nachwuchs macht und der schlug sich sehr achtbar. Am Ende waren es für David 2,5 aus 7.“ Damit kann man ein Turnier noch nicht gewinnen, aber es ist ein Anfang. Und das mit dem Turniersieg kann schneller kommen als mancher denkt!

Es folgte mit Schwarz das Duell gegen Bremen-Nords Bernd Röhl, der mit 3,5 aus vier noch gut im Rennen lag. „Eigentlich war alles recht ausgeglichen, symmetrische Bauernstruktur, die Türme waren noch auf dem Brett, vor allem auch ungleichfarbige Läufer. Bernds Remis-Angebot lehnte ich ab, Schach ist Kampfsport. Plötzlich hatte ich nach der zuvor recht toten Stellung zwei Bauern mehr und eine Minute Zeitvorteil.“ Einem wie Dennis genügt das zum Sieg.
In der sechsten Runde konnte Dennis also schon alles klarmachen. Schon wieder hatte er Schwarz, diesmal gegen Norbert Schäfer. Der stand zwar als „vereinslos“ in der Liste, aber wer in einem solchen Turnier in der Schlussrunde gegen den mit 100% Führenden spielen darf, der wird auch schon etwas können. Ein neuer Verein wird sich rasch finden. Und prompt wurde Dennis in einer taktisch komplizierten Stellung erstklassig ausgekontert, nachdem er im falschen Moment aktiv wurde.

„Starke Partie meines Gegners, der damit nach Punkten gleichzog. Also musste in der letzten Runde etwas Zählbares her“, berichtete Dennis noch im Schwung des Geschehens. „Während Norbert Schäfer gegen Bernd Röhl remisierte, siegte ich gegen Stephan Slopinski.“ Das nun wieder war ein überzeugender Start-Ziel-Sieg, wie man sieht, wenn man die Partie nachspielt.

„Insgesamt ein großes Lob an die Veranstalter! Und das sowohl für die Initiative, ein solches Turnier anzubieten, also auch für die überaus pünktliche und umsichtige Durchführung. Von Anfang an wurde klargemacht, dass es ein Spaßturnier für Menschen mit einem gemeinsamen Hobby sein sollte, und so hat es denn auch allen eine Menge Spaß gemacht.“

Weil Dennis nun schon fahren, essen, schreiben und … irgendwas war doch noch? achja, spielen musste, kam er nicht dazu, Fotos zu schießen. Chronisten früherer Tage haben in solchen Situationen zumindest die ersten Dutzend Teilnehmer gezeichnet … es wird eben nichts besser. Im Ernst: Wieder mal ein toller Bericht unseres erfolgreichen Schachreisenden – danke!

(Ralf Mulde)

Ratings sind noch keine Punkte

 Zweimal Varrel gegen Delmenhorst: Ein Sieg, eine Niederlage

 „Eigentlich sind wir ja sogar in beiden Wettkämpfen Favoriten“, orakelten wir beim Aufbauen der Figuren. „Naja, eigentlich … wart’s mal ab. Ratings sind noch keine Punkte.“ So war’s dann auch.

Aber es kam anders als wir es sogar noch nach knapp zwei Stunden Spielzeit erwarteten. In unserem Diamant-Team, der Ersten, hatten wir diesmal keinen, der zu spät kam. Der kam diesmal nämlich gar nicht. Kampflos verloren, super. Der andere, der öfters mal gar nicht kam, war diesmal da. Stand schlecht, saß schlecht, hielt durch, fummelte sich irgendwie aus allen Unbequemlichkeiten wieder raus und siegte.

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Taxierte man aber die laufenden Partien, kamen einem doch einige Zweifel, dass das überall so laufen könnte. Gut, das Nachbar-Team aus Delmenhorst ist immer gern gesehen, nette Leute, faire Sportler, aber die Punkte wollten wir schon ganz gerne für uns. Turnierleiter, stv. Vorsitzender, Kapitän und wer weiß was noch, also Heiko Fischer, überspielte so schnell, dass man gar nicht seinen Kaffee austrinken konnte, den Ex-Vorsitzenden Jürgen Hurrle, Sack zu, 2:1 für uns.

Michael Furian wirkt immer so still, deshalb bekommt das Team manchmal gar nicht mit, was für tolle Sachen er auf dem Brett zaubert. Sein Schachpartner bekam das an diesem Tag aber wohl auch nicht ganz mit, deshalb 3:1 für uns. Beim lange mit feiner Klinge kämpfenden Dennis Webner dachte man sich fortwährend „naja, irgendwie ganz gut für uns, aber ob das…“ Keine Bange, es reichte. Zum Sieg. 3:1 für uns. Und dann war da Andree Stürken, Wanderer zwischen den Welten, mal in Delmenhorst, diesmal für uns – uns wie! Sekundenlang hatten wir seine Stellung schon abgeschrieben, aber dann … naja, dann war’s passiert. 4:1.

Zwischendrin griff Manfred Hedke einmal daneben und schon war’s passiert: 2:4. Man merkt, die Ereignisse überschlugen sich. Uns fehlte noch ein Remis. Es wurden zwei. Hartmut Kattner und Christoph Musoldt, Ersterer souverän, Letzterer hatte die Ruhe weg (um ehrlich zu sein, konnte ich die Partie nicht verfolgen), aus vier mach fünf – in der Summe gelang uns ein 5:3. Und mir ist jetzt völlig entfallen, wer zwischendrin nicht ganz so prall stand … Mit nur sieben Spielern einen Wettkampf zu gewinnen, in dem die Partien nicht immer nach „Varrel siegt!“ aussahen, ist im Ergebnis erfreulich.

 TuS Varrel 1 (1862) : Delmenhorster SK 3 (1666) 5.0 : 3.0

Webner, Dennis 2051 : Niefünd, Michael 1860 : 1 – 0

Kattner, Hartmut 1971 : Schröder, Frank 1687 : 0.5 – 0.5

Furian, Michael 1943 : Schnorfeil, Reiner 1686 : 1 – 0

Musoldt, Christoph 1921 : Schwenke, Stefan 1541 : 0.5 – 0.5

Gefken, Andreas 1869 : Ungar, Benedict 1623 : -/+

Fischer ,Heiko 1626 : Hurrle, Juergen 1652 : 1 – 0

Stürken, Andree 1926 : Ahrens, Gunnar 1624 : 1 – 0

Hedke, Manfred 1591 : Vollmer, Andreas 1658 : 0 – 1

Damit man sich so hübsch die Autos oder in diesem Fall wohl eher die Fahrräder teilen kann, terminiert man im Schach gerne so, dass ein Club mit mehreren Teams zum ausrichtenden Verein „reisen“ kann. Also traf unsere Zweitbesetzung auf die Delme-Zwo und auch hier waren wir mit Blick auf die Ratings in kleinem Vorteil. Aber wenn das entscheidend wäre, bräuchte man ja gar keine Sportveranstaltungen mehr auszutragen.

Obwohl Ben Rademacher seine 100%-Siegesserie aus Barnstorf auch noch auf diesen Tag verlängerte und sein Vater Uwe Rademacher lieber nicht nachstehen wollte (wer weiß, was man sich dann wieder zu Hause anhören muss), wir also durch R&R sowieso schon 2:0 führten … blieben das die beiden einzigen vollen Punkte.

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An den ersten drei Brettern gingen wir ein. Das geschah großteils auf sehenswert beknackte Art und Weise (schon allein dafür sollten wir Eintrittsgeld nehmen). Die beiden Remisen von Chef Klaus Schröder und von Wolfgang Harting sowie die Niederlage von Stephan Praceius rundeten den spielerisch unerfreulichen Tag ab. 3:5 verloren. Dennoch: Es ist immer nett, die Delmenhorster zu treffen, einen kleinen Klönschnack zu halten – und wir sehen uns wieder! Bis dahin müssen wir noch ein bisschen üben.

TuS Varrel 2 (1555) : Delmenhorster SK 4 (1521) 3.0 : 5.0

Mulde, Ralf 1802 : Silber, Stefanie 1646 : 0 – 1

Rahn, Jürgen 1775 : Sinnhöfer, Jonas 1675 : 0 – 1

Bergmann, Reinhold 1638 : Pahl, Theis 1479 : 0 – 1

Schröder, Klaus 1459 : Pahl, Erik 1417 : 0.5 – 0.5

Rademacher, Uwe 1453 : Kollars, Michael 1630 : 1 – 0

Harting, Wolfgang 1449 : Wenke, Andrea 1500 : 0.5 – 0.5

Praceius, Stephan 1309 : Riewe, Helmuth 1531 : 0 – 1

Rademacher, Ben David : Monnerjahn, Lukas Malte 1287 : 1 – 0

(Ralf Mulde)

+ + +

Varreler Erfolge im Barnstorfer Schach-Open 2015

Dennis Webner, Heiko Fischer, Ralf Mulde und Ben & Uwe Rademacher waren am Sonntag (jaja, es ist immer grässlich früh – und zwar egal, wann’s losfängt) nach Barnstorf gefahren, um am sonntäglichen 13.September 2015 … Moment mal, am DREIZEHNTEN??? Aber es ist dann ja doch noch mal gut gegangen.

Dennis Webner gelang es jedenfalls, den im vergangenen Jahr glorreich erkämpften Pokal als Barnstorfer Open-Sieger 2014 (naja, damals …) völlig unbeschadet genau bis vor das Spiellokal zu bringen und dann … machten wir ihm die Tür auf und er lieferte bei Turnierleiterin Dorothee Lettmann den beeindruckenden Silberglitzer ab.

Schließlich war unser spielstarker de-facto-Jugendwärter durch die große Anhängerschar, die er mitbrachte, in der Konzentration etwas beeinträchtigt – nein, das waren noch keine kreischenden Teenies mit rosa Plüschfiguren (sind die überhaupt noch „in“?), sondern Dennis hatte einige Youngster und Kinder in der Schulschach-AG geschickt gefangen, gefesselt und mitgebracht. Recht so! Auf diese Weise funktionieren moderne Jugend-Konzepte!

Schön war in einer der ersten Runden aus diesem Bereich dieser Wortwechsel noch sehr junger Spieler: „… remis?“ – „???“ – „Das heißt: unentschieden!“ – „???“ Eine erwachsene Stimme: „Er weiß nicht, was ‚unentschieden‘ heißt.“ Das wurde unserem Schachfreund rasch erklärt und wir hörten: „Ja, gut … dann unentschieden.“ – So schnell lernt man Schach!

Doro Lettmann füllte kraft ihrer imponierenden Persönlichkeit den Raum jederzeit voll aus, auch wenn es uns Ortsunkundigen manchmal so schien, dass sie alles, aber auch wirklich alles, ganz allein machen musste. Aber das war wohl nur so ein rasch wieder entfliehender Gedanke. Auch in Varrel packen ja immer alle, wirklich alle im Club sogar schon lange vor Beginn einer Veranstaltung kräftig zusammen an … nicht wahr? Und so wurden also 15 Spieler in die A-Gruppe und 9 Spieler in die B-Gruppe (unter 1100 TWZ) gesetzt. Das nun nötige „spielfrei-A-Los“ fiel in der ersten Runde dem Bericht-Be … äh … Erstatter zu, was im Sinne von „erstmal wach werden“ eine prima Sache ist. Und die Verlustgefahr ist dann ja auch nicht so groß.

In der B-Gruppe spielte der (noch) ratinglose Ben Rademacher und er marschierte. Durch. Neun aus neun. 100%. Totalsieg. Als wir unseren jubelnden Schachkameraden wieder eingefangen hatten, stammelte er „… und das … einen Tag vor meinem Geburtstag …“ Das Ganze war jedenfalls fast so ähnlich. Aber dieser tolle Erfolg mit den neun aus neun, der ist nichts als die ganze Wahrheit! Auch wenn neun aus neun ein bisschen nach Kegeln klingen mag.

Dennis Webner schien anfangs ähnlich glatt durchziehen zu können. In eienr Gruppe mit fünf Spielern oberhalb eines 2000er-Ratings wohlgemerkt. Ohne erkennbare Schwierigkeiten besiegte er das blutjunge, unbekannte Talent Ralf Mulde und machte auf diesem Weg so weiter, bis für ihn erkennbar war, dass jetzt nicht mehr jede Partie gewonnen zu werden brauchte, um Turniersieger und damit wiederum Pokalträger zu werden.

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Also streute unser Mann an der Spitze zwei Remisen ein und siegte mit schönen 6,0 aus sieben im „10.Barnstorfer Open 2015“. Das zu den Remisen passendes Motto wäre das kölsche „leeve un levve losse„. Und der aufmerksame Leser, also Du, hat bemerkt, dass in der knallharten B-Gruppe neun, in der schlaffen A-Gruppe hingegen nur sieben Runden gespielt wurden. Aber im Boxen tanzen die Profis doch immer länger als die Amateure durch den Ring …?

Ralf Mulde gelangen 5,0 Punkte und der geteilte zweite Platz (nach Feinstaub-Wertung war er Dritter), Heiko Fischer wachte gegen Ende des Turniers dann doch noch auf, machte 4,0 Punkte und damit den geteilten 5.-7. Rang (genau war’s der Sechste), Uwe Rademacher war Bester. Allerdings diesmal nur unter den Spielern auf Rang 8-14.

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Erheblich zu kritisieren ist an dem Turnier … äh …. also, da muss doch irgendwas … gar nix. Es war ein schöner Sonntag in einem stressfreien Turnier ohne jeden Geldpreis und damit ohne jeden verbiesterten Kampf. Dazu gehört auch, dass die eine oder andere Reklamation flott am Tisch geregelt wurde, ohne die Turnierleiterin zu bemühen.

Was nicht jeder während der Partien parat hatte: Im Schnellschach führt ein regelwidriger Zug nach den jetzt geltenden FIDE-Regeln von 2014 nach rechtzeitiger Reklamation zum Partieverlust, es sei denn, die Ausschreibung sagt uns etwas Anderes. Schlägt ein Spieler in einer Blitzpartie den gegnerischen König, wie es der ungeschickte Bericht-Erstatter zum Zeichen der Reklamation tat, begeht er laut DSB (Schiri-Kommission) selbst eine zum Verlust führende Regelwidrigkeit. Es ist zu vermuten, dass das auch für Schnellpartien gilt. Zum Glück gab mein Schachpartner nach meiner „Reklamation“ auf. (Ralf Mulde)

+ + +

Sensation : Varreler Schachspieler mit Pokalsieg

Die vom äußersten Südwesten Niedersachsens anreisenden vier Pokal-Spieler aus Nordhorn machten sich größte Hoffnungen auf den Sieg in der ersten Runde des Mannschaftspokals, schließlich spielt unsere TuS Varrel in der Bremer Stadtliga und Nordhorn-Blanke ist in der Oberliga aktiv, also DREI Klassen darüber.

Blanke übrigens ist neben Deegfeld, Bussmaate, Oorde usw. einer der Stadtteile von Nordhorn. Die fast schon niederländische Stadt ist zwar nur 149 km von uns entfernt (so nah sind wir der Grenze!), aber eben doch zwei, vielleicht drei Stunden, denn eine direkte Autobahn-Verbindung ist bisher noch nicht bekannt geworden. Und so kam es, dass die Nordhörner mit vielleicht doch nicht so ganz dem de-luxe-Team mit Schleife antraten, aber ihre drei Zweitausender (rechnen wir Timo van Akkeren mit seinen 1997 großzügig dazu) waren ja auch schon eine Ansage. Wir hatten also keine Chance. Aber das ist ja immer …

Kap’tän Michael Furian überraschte sein Team, vielleicht auch sich selbst, aber vor allem den Gegner mit dem etwas bizarren Lettischen Gambit und konnte sich an eine seiner ähnlich verlaufenden Partien von vor ungefähr 172 Jahren erinnern. Im Mittelspiel hatte unser Vorkämpfer am ersten Brett dann Grund, Remis anzubieten und Schachfreund Simon Eigersma wurde davon überzeugt, dass es eins dieser Angebote war, das man nicht ablehnen konnte.

Zu Brett zwei teilt Augenzeuge Heiko Fischer mit: „Dennis hat an Brett zwei mit Weiß seinen Gegner Timo Oehne zuerst in Zeitnot und dann in ein zweizügiges Matt verfrachtet. Sehr schön und souverän.“ Mit <schön> war die Partie gemeint. Unglaublich! Wir führten! Sollte heute für uns etwas drin sein…? “

Bei Christoph Musoldt überschlugen sich einmal mehr die Ereignisse auf dem Brett. Seltsamerweise ließ er sein Gegenüber, diesmal Arno van Akkeren, viermal entwischen, so oft nämlich hätte er den Sack zumachen können. Hat er aber nicht. „Klappt doch sonst besser …“, brummte er. Es war eben einer seiner großzügigen Tage.Zuerst brachte Christoph ein frühes Bauernopfer, rochierte lang, dann kombinierte der Gegner durch und spielte nun in der Konstellation Dame für Turm und Läufer. Dass die Leute sich auch immer wehren müssen …! Als es dem Blanken Nordhorner gelang, seine Zeitnot zu überwinden, war es leider Zeit für uns, die Partie zu beenden: Christoph wurde ausgekontert. So ist das eben im Sport. Damit stand’s nun aber erst Unentschieden, also kein Grund, den Mut sinken zu lassen!

Andreas „zu spät“ Gefken bot seinem Schachpartner Jürgen Meijerink schon direkt nach Dennis Unentschieden ein friedliches Remis an, aber die „Numero Quattro“ unserer Gegner wollte nicht so recht. Aus der inneren – und bald auch durch den Spielstand äußeren – Verpflichtung, nun etwas Besonderes zeigen zu müssen (sonst hätte er ja auch gleich remisieren können), legte Jürgen Meijerink nun los wie die Feuerwehr, bretterte aber in die falsche Richtung … Er riss sich seine eben noch ganz sichere Stellung auf und Andreas Gefken tat das, was ein Mann in diesen Situationen tun muss – er erlegte des Gegners König. Bevor es ganz so weit war, streckte der Nordhorner die Waffen.

VAR Pokalsieg Nordhorn 02

TuS Varrel – Nordhorn-Blanke 2,5-1,5

Furian, Michael (1943) – Eigersma, Simon (2036)     1/2 – 1/2

Webner, Dennis (2051) – Oehne, Timo (2014)                 1-0

Musoldt, Christoph (1921) – van Akkeren, Timo (1997)  0-1

Gefken, Andreas (1869) – Meijerink, Jürgen (1866)        1-0

http://nsv-online.de/ligen/pokal-1516/?mannschaft=4221

Weiter so!

(Ralf Mulde)

Schnellschach zwischen IMs und Einkaufstüten: Herrlich!

Es war ein Sonnabend, der 5. Sept. 2015, als an der Delme gleich hinter dem Bahnhof, also keinesfalls versteckt, ein 9-rundiges Schnellturnier mit 20 Min.-Partien gespielt wurde. Bernd Korsus (2303), mal Oberliga in Bremen-Nord, mal in DEL, erlaubte sich eine einzige Niederlage, gewann „den Rest“ und siegte so überzeugend mit 8,0 Punkten. Applaus! Als Sechster wurde Tobias Kügel (2217) mit 6,5 Pkt. bester Delmenhorster.

„Die Stadt wird unter anderen von der Delme durchflossen und im Osten und Nordosten vom Gewässer Klosterbach / Varreler Bäke und der Ochtum begrenzt.“ [Wikipedia], wir sind also direkte Nachbarn. Trotzdem waren wir aus Varrel nur zu dritt … Uwe Rademacher war wieder einmal eindeutig der Beste unseres „Bäke-Trios“ und spielte sich mit fünf aus neun auf den 39.Rang. Dafür staubte er dann völlig verdient in der Rating-Gruppe 1400-1599 einen jener unfassbar hohen Geld-Preise ab, mit dem er die Ernährung seiner Familie und seines Clubs auf Monate hin sicher wird. Herzlichen Glückwunsch, Uwe! Weit dahinter schlich Ralf Mulde mit vier aus neun auf den 51.Rang; wer nach gutem Start die letzten vier Runden en suite einstellt, kann eben nicht mehr erreichen. Ben Rademacher hat erst vor einigen Monaten begonnen und hat jetzt schon 2,5 Punkte erzielt, eine gute Leistung mit insgesamt auch gelungener Partie-Anlage.

Ergebnisse, Fotos, Listen und Eindrücke gibt’s hier:

http://www.dsk1931ev.de/

Wo kommt unser Foto her?

Jürgen Hurrle sauste als Rasender Reporter durch die Reihen und fotografierte – so weit er überhaupt dazu kam, denn der ehemalige Delmenhorster Präsident kennt jeden Schachsportler im Verband und grüßte und schnackte also geradezu überall. Aber am Brett mussten seine Objekte der Begierde ja still halten. Nett, wie Jürgen ist: Eins seiner Fotos hat er uns überlassen. Es ist hier zu sehen und wir erkennen ein wenig im Hintergrund auch Uwe Rademacher.

Mulde _ DEL Jute Cup 2015 _ von Juergen Hurrle

Wie viele waren wir?

Der Delmenhorster Jute-Cup 2015 wurde diesmal leider nur von den genannten drei Varrelern mitgespielt. Das wird im kommenden Jahr besser. Es war doch ein angenehm sonniger Sonnabend zu Beginn des September, Werders Kickertruppe war nicht im Einsatz und hielt also niemanden ab, vier von uns würden zwar einen Tag später im Mampfschaftspokal am Brett sitzen, aber eben nur vier …

Und die Delmenhorster sind immer nett, so dass auch die Stimmung beim Turnier stets richtig gut ist. Sogar die beiden großen (und sehr jungen) Damen-Talente Stefanie Silber und Lilian Sinnhöfer nahmen Rücksicht auf die geplagten Gäste-Seelen und hielten sich diesmal mit 4,0 bzw. 3,5 künstlich zurück. Gründe, zu Hause zu bleiben, waren also nicht ersichtlich, zumal das „Jute-Center“ direkt hinterm Bahnhof in Delmendaddel für die meisten von uns geradezu fußläufig erreichbar ist.

Wie viele waren die anderen?

Weniger Spieler als zumindest ich es erwartet hatte, nämlich 90 (weder die BSG noch Werder wurden gesehen) Schach-Athleten versammelten sich auf den tief gelegten Klappstühlen in der Jute-Einkaufspassage, gesäumt vom überlebenswichtigen Bäcker und dem oft frequentierten Drogerie-Markt, weichgespült vom musikalischen „Kaufhaus-Gedudel“ und bewundert vom flanierenden Einkaufs-Publikum, darunter übrigens beängstigend wenige mit Tüten und Taschen. Ein, zwei Läden standen ja auch schon leer und das nahe Restaurant zwischen Center und Bahnhof besorgte den Rest.

Diese Werbung für das Schach, bei der wir alle halfen, hat insgesamt eine einzigartige, öffentlich präsentierte Atmosphäre. Es sage einem niemand, dass ihn das, zumal in oftmals turbulenter Schnell-Partie, besonders gestört habe! Wir alle spielen doch hin und wieder (oder dauernd?) im Internet und man zeige mir den, der dafür absolut jede „Störung“ aus Musik, Fernsehen usw. abstellt – oder den Fußballer, der sich nicht konzentrieren konnte, weil unter den 80.000 Zuschauern einer hustete, als er den Elfmeter verschoss!

(Ralf Mulde)

Lingen kam für Dennis Webner von „gelingen“

Wenn man Namen wie GM Vladimir Epishin, IM Ilja Schneider, Dennis Webner, GM Lev Gutman, IM Tobias Jugelt, Matthias Tonndorf, Antonia Ziegenfuß, FM Marc Schuette und viele mehr liest, dann reden wir dennoch nicht unbedingt über das Aeroflot-Open Moskau, über das St.Pauli-Open, das Großturnier in Dresden oder über irgendein „Klein-Linares“, sondern diesmal ging es um den „7. Ems Vechte Cup 2015„, der in Lingen stattfand. Eine hübsche Turnierseite mit Fotos, Tabellen etc. gibt’s auch: http://ems-vechte-cup.de/

Wer jetzt sagt, „Oyten, Bassum, Twistringen, kenne ich alles, aber wie komme ich nach Lingen?“ hier ein Tipp: Zu Fuß müsstet Du heute mal früh los, denn die Stadt liegt knapp an der niederländischen Grenze im Emsland. So weite Wege stecken voller Gefahren, also zog man lieber gleich zu viert in die Fremde, nämlich Dennis Webner (Varrel), Tobias Jugelt (SF Lilienthal), Robert Lasarsch (SK Union Oldenburg) und Ralf Wahrenberg (Delmenhorster SK), sozusagen das Schach-Quartett des Grauens. Gespielt wurden von Freitag bis Sonntag fünf Runden, mithin kein Blitz, sondern seriöses Schach. Dennis schrieb: „Also kein Urlaub erforderlich, kein Leerlauf, keine Langeweile …“ So sind sie, die non-stopp-Schacher!

Dennis erzählt weiter: „Wir hatten eine Ferienwohnung in Lingen gebucht, mit zwei Schlaf- und einem großen Wohnzimmer. So konnten abends gemütlich die Partien analysiert und – wenn gewünscht – auch sich auf den nächsten Gegner vorbereitet werden. Eine Stammpizzeria war auch schnell gefunden, so dass das ganze Drumherum schon mal richtig positiv anmutete.

Für mich lief es dann auch schachlich sehr gut: Nach einem ordentlichen Auftaktsieg am Freitagabend fuhr ich am Sonnabend vormittags den nächsten Punkt ein. Danach kam aber FM Gazic; es gelang mir zunächst, den gegen mich favorisierten Titelträger völlig zu überspielen, aber auch in klar vorteilhafter Stellung sollte man keine Figur einstellen … also eine der berühmten <vermeidbaren Niederlagen>.
Aber am Schlusstag schaffte ich noch zwei Siege! Der erste war souverän, der zweite äußerst glücklich, nachdem ich gegen die 17-jährige Jana Böhm über zwanzig Züge lang eine Verluststellung verwaltet hatte. Es gleicht sich also alles wieder aus. Ergebnis vier aus fünf, zweistelliges DWZ-Plus, Elo gesteigert – super.

Unter rund achtzig Spielern war das am Ende der achte Platz. Ich war punktgleich mit dem Vierten bis Neunten, das macht Siegerehrungen spannend! Dort wurde klar, dass ich um nur einen halben Buchholzpunkt an den Preisränge vorbei rutschte. Tobias Jugelt wurde Dritter, ebenfalls unglücklich nach Wertung. Meine beiden anderen Mitstreiter waren hingegen etwas enttäuscht. Da heißt es einfach: Dran bleiben! Schon im nächsten Jahr starten wir gerne eine Neuauflage der Fahrt, denn mir hat es großen Spaß gemacht, offenbar bin ich momentan in sehr guter Form. Mal gucken, ob ich die bis zum Saisonstart konservieren kann …“

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Ganz im eigenen Interesse wünscht jeder unserem Dennis das Allerbeste! Nähmen noch mehr unserer Spieler an Turnieren in und um Bremen teil, hätten die erstens eine Menge Spaß und zweitens würden sich unsere Spieler noch mehr verbessern. (Ja, das ist noch möglich!) Also, zwischen Kattenturm und Caracas: Ran ans Brett!

(Ralf Mulde)

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Diepholzer Schach-Kreismeisterschaft 2015

 Wir haben den Pokal! Nachdem er uns letztes Jahr noch trotz eines 1. Platzes verwehrt wurde, (Fred Hedke war ja nur als Kind in Diepholz sesshaft und dort bekanntlich in den Zaubertrank gefallen … scheint einfach nicht zu zählen, so was. Das mit Diepholz. Vor nur rund einem halben Jahrhundert.) hat nun das Team TuS Varrel den wunderbar glänzenden, vielleicht sogar diamant-besetzten Pokal der Diepholzer Schach-Kreismeisterschaft 2015 gewonnen (nein, das war nicht das Barnstorfer Open, das ist ja erst am 13.September! Einige üben aber schon).

Allerdings: Im Gesamt-Turnier wurden wir leider „nur“ Fünfter, was aber auch unserem Platz auf der Setzliste entsprach. Klingt sonderbar? Nun, die Teams, die sich „einfach so“ vor uns platzierten (die hatten wohl geübt …!), waren willkommene Eindringlinge. Liebe Zugereiste. Alt bekannte Schach-Touristen. Brasilianer. Jedenfalls waren die nicht aus dem Kreis Diepholz. Und Diepholzer Meister kann eben nur werden, wer hier auch ansässig ist.

Unbenannt

Unsere gut aussehenden Recken waren(von l.nach r.): Dennis Webner, DWZ 2033, Elo 2067, Christoph Musoldt, DWZ 1921, keine Elo, Heiko Fischer DWZ 1626, auch keine Elo. An den beiden mit „auch keine Elo“ sieht man: Wir Varreler, so wie eigentlich alle Bremer, spielen viel viel zu wenige ausgewertete Turniere! Da gäbe es ja zum Beispiel so etwas wie die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft DSAM …

Die direkten Konkurrenten aus Sulingen, Kirchwehye und Barnstorf konnten wir scheinbar (!) ohne Mühe auf die Plätze – nämlich auf die hinter uns – verweisen, nur gegen die Nachbarn aus Vechta und die nicht nur nominell extrem starkem Delmenhorster waren wir chancenlos. Nachdem sie uns verputzt hatten, wurden die auch prompt Turniersieger und zwar mit Bernd Korsus, Elo 2303, Daniel Margraf, Elo 2268 und Tobias Kügel, Elo 2207; das ist ja schon so eine Art Delme-Nationalteam! Wenn man das alles einmal auf sich wirken lässt: Der Vierte in der Rating-Liste lag schon unter Zwotausend, nämlich Kai-Uwe Steingräber, Werder, Elo 2195.

Und gegen die Spinat-Grün-Weißen Werderaner rutschten wir nur gaaaanz knapp am Mannschafts-Remis vorbei, weil unser Top-Scorer Heiko Fischer ausnahmsweise nach einer – selbstverständlich sensationellen – Partie zwar ein auch für ihn offensichtliches vierzügiges Matt hatte, aber vorher leider nicht schnell genug zog und die Bedenkzeit überschritt … Geschichten aus der Rubrik „Dramen & Damen am Brett“.

Lustiges am Rande: Delmenhorst hatte die Mittagspause bei McDonalds dem gemeinsamen Essen im Rasthaus vorgezogen, das blieb aber – trotz der europaweit gerühmten Schnitzel im Turnierstandort! – sowohl vom Schicksal auch von der gnädigen (und wie stets großartigen!) Turnierleiterin Dorothea Lettmann ungesühnt, sieht man davon ab, dass die drei im Rasthaus deshalb auch keinen Nachtisch erhielten.

Der offenbar mit einem widerstandsfähigen Magen ausgestattete Delmenhorster Daniel Margraf (Brett 2) wurde flugs als „bester Spieler des Turniers“  geehrt. Und wären wir so jung gewesen, wie wir uns ständig … naja, ein paar Stunden nach dem Aufstehen … fühlen, hätte einer von uns auch die Auszeichnung für den besten Jugendlichen erhalten. Weil wir alle aber schon zu alt aussehen, wurde es eben der 2003 geborene Fabian Stelljes aus Bremen-Nord, der viel spielt und mit DWZ 1405 auf dem Weg noch weiter nach oben ist.

Wie immer sagen wir zum Schluss: Es war ein netter Tag in Barnstorf, danke schön! Am 13.Sept.2015 zum Barnstorfer Open sind wir sehr gerne wider da. Das Schöne an diesen „preisgeldlosen“ Turnieren ist die – bei aller Freude am konzentrierten Wettkampf – eben doch entspannte, freundschaftliche Atmosphäre, in der Schach einfach Spaß macht. Wer in der bedauerlichen Situation ist, mit Schach seine Miete verdienen zu müssen, wird dort, wo es nichts zu verdienen gibt, nicht teilnehmen können – umso schöner bleibt das Schach-Erlebnis für die Amateure.

Heiko Fischer                                         Ralf Mulde

Tunierleiter SAbt. TuS Varrel             Texter SAbt. TuS Varrel

Jürgen Rahn blitzte bei Gehörlosen-Meisterschaft

Sieben Teams waren in der zweiten Juni-Woche 2015 bei der Deutschen Gehörlosen-Meisterschaft im Blitzschach 2015 gestartet und es blitzten 30 Spieler um den Sieges-Lorbeer. Mitten unter ihnen war ER: Jürgen Rahn, TuS Varrel. Hätten wir denen vielleicht vorher sagen sollen, dass Jürgen zuletzt mit fünf aus sechs in der Stadtliga 2015 ein herausragendes Ergebnis erzielt hatte?

Jürgen siegte in Berlin viermal, remisierte zweimal – naja, und dann waren da noch die fünf anderen, selbstverständlich unglücklichen, Partien, die für unseren 1965 geborenen Recken insgesamt den achten Rang der Einzelwertung in der ihm zustehenden MEISTERklasse bedeuteten.

Jürgen Rahn schaffte mit seinem Team zunächst mal den 1.-4. Platz und damit den Aufstieg zur Meisterklasse (gibt’s so was nicht auch bei Brötchen?) In der Einzelwertung wurde Jürgen Vorrunden-Vierter und damit auch, na klar, Meisterklasse. Dort wiederum der achte Rang, womit unserer Varreler Freund zufrieden war. Vorerst, versteht sich.

Und sein Team? Naja, es waren Hamburger … und wurden dennoch mit 8:4 Mampfschafts-Punkten Dritter! Punktgleich mit den starken Dresdnern und hinter den „wir gewinnen heute einfach mal alles“ Blitzern aus Halle an der Saale gelang ein schöner Erfolg. In Jürgens Hamburger-Team sah das in der Einzel-Wertung so aus:
Axel Hoyer, (2,0 pt.), Olaf Hoyer, (2,5 pt.), Alois Kwasny, (5,0 pt.), Jürgen Rahn, (4,5 pt.). Sehr stark. So kennen wir ihn, den Jürgen.

 

Hey! Das ist ein richtig gutes Ergebnis, denn „vorne“ ging’s eng zu. Nur gaaanz vorne nicht. Man muss neidvoll! einräumen, dass der 1940 geborene, hier für GSBV Halle/Saale antretende IM Sergej Salov aus Lübeck (Elo 2267, Elo-Blitz 2273) mindestens eine Etage höher spielte und das Turnier mit 9,5 aus 11 mit zwei Punkten Abstand zum Zweiten souverän gewann. Die GSBV Halle/Saale wurde mit IM Salov dann auch Deutscher Blitz-Mannschaftsmeister 2015.

Jürgen spielte für Hamburg, weil der Bremer Gehörlosen-Verband in Sachen Schach nicht aktiv ist; man bietet aber immerhin Angeln, Badminton, Fußball, Kegeln Bohle & Classic, Motorsport und Schwimmen an, eine ganze Menge also. Die Blitzspieler trafen sich im Berliner Gehörlosen-Klubheim in der Schönhauser Allee. Veranstalter war die Sparte Schach des Deutschen Gehörlosen Sportverbandes, deren Macher der Verbandsfachwart Holger Mende ist.

Angereist waren die Spieler aus allen Ecken Deutschlands in das geographisch ja eigentlich etwas abgelegene Berlin, was für das große sportliche Engagement und wohl auch für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Wettkämpfer spricht. Auch Jugendliche sind in dem Verband aktiv: Felix Dunke, Berliner GSV, wurde diesjähriger Blitzschach-Jugendmeister. Darüber hinaus lässt sich vieles auf der Turnierseite nachklicken:

http://www.dg-sv.de/newspage.php?newsid=1551

Dort lesen wir, vorbildlich auf den Punkt gebracht: „Es wurden die Spieler nach Spielstärke in je drei Gruppen zu je 10 für das Einzelturnier ausgelost. Die ersten 4 Plätze berechtigten zur Teilnahme im Finale der Meisterklasse, die Anderen spielten im A-Finale. Bei dem Qualifikationsspiel in den Gruppen gab es eine Überraschung. Dr. Ingo Barth, Holger Mende, Nachwuchsspieler Sascha Bernwald (alle Halle/S.), Jürgen Heidenreich (Berliner GSV) und Jürgen Rahn (Hamburg) qualifizierten sich für die Meisterklasse. Souverän verteidigte der amtierende Senioren-Weltmeister 2012 und auch Deutscher Meister vom Vorjahr, Sergey Salov, seinen Titel mit 9,5 Pkt. von 12 in der Meisterklasse.“

(Ralf Mulde)

 

Vechta war schnell und klasse

Vechta 1 Mai 2015 _ vorne grau Uwe Rademacher

Rund um den 1.Mai einfach mal die Füße hoch halten? Schachsportler kennen so was gar nicht … Eine kleine Abordnung unserer Varreler Strategen folgte gerne der Einladung unserer Freunde aus Vechta, am Schnellturnier teilzunehmen. Und es waren ganze Kerle, nämlich Heiko Fischer, Uwe Rademacher, Manfred Hedke, sozusagen im Mannschaftswagen begleitet von unseren Kirchweyher Schachfreund Dennis Webner.

Unsere Kraftprotze machten die Tür auf, waren voller Zuversicht – und prallten gegen die Elo-Wand. Da standen nämlich Heroen wie das schachliche Urgestein IM Manfred Hermann (Oldenburg), IM Carsten Lingnau (Hellern), IM Christian Richter (Emsdetten), FM Marc Schütte (Oldenburg). Alles Fachkräfte. Die warteten hier auf Opfer, ganz klar. Schon am frühen Morgen. Grässlich.

Was nun? Tür wieder zu und irgendwo anders …? Nein. Varreler sind Kämpfer. Im Garten, am Grill, an der Kuh und eben auch am Brett. Schließlich waren auch einige uns schon bekannte, immer wieder sehr nette Spielerinnen uns Spieler aus Hagen (Westfalen – hier in Ostfriesland!) mit dabei, etwa der starke Balint Balazs und die offensichtlich hoch talentierte Sophia Brunner. Auf ging’s also – sieben Runden mit je 20 Minuten standen an!

Unser Turnierchef, Mannschafts-Koordinator und Varreler Brett-Experte Heiko Fischer schnitt am besten ab. Ein Multi-Talent. Der hatte trainiert, ganz klar. Sein 19.Platz mit 3,5 aus sieben klingt im ersten Moment noch nicht soooo doll (im zweiten auch nicht …), aber Heiko war hinter der punktgleichen Siebzehnten Sophia B. aus H. bester Spieler seiner Rating-Gruppe (gab’s dafür einen Preis?). Das war beim 22./23. Rang von Manfred Hedke und Uwe Rademacher mit je 3,0 Punkten ganz ähnlich, aber … ein halber Punkt weniger als Heiko. Man sieht, die Trauben hingen hoch im Land der Ostfriesen. Sieger wurde IM Carsten Lingnau mit auch „nur“ sechs Punkten, ungerupft blieb diesmal also kein Huhn. Unser Mitfahrer Dennis Webner wurde mit 4,0 Zählern Elfter.

Das Turnier hieß, der bundesweit skurrilen Schach-Vorliebe für unverständliche Abkürzungen folgend, SBOO-Cup 2015, wobei Nachforschungen ergaben, dass das SB… doch nichts mit „SelbstBedienung“, sondern eher mit dem „Schachbezirk Oldenburg-Ostfriesland“ zu tun hatte. Ideal gewesen wäre noch ein supergutes SwissChess-System und auch ein paar Frikadellen, Nudelsalate oder ähnlicher Magenballast wären … aber das ist doch alles egal. Es war ein lustiges, schönes Turnier, alle haben viel Spaß gehabt und genau so soll Schach eben sein. So was machen wir öfter!

(Ralf Mulde)

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Anlässlich des jüngsten Erfolges von Jürgen Rahn, hat sich unser Pressewart Ralf Mulde mit dem Thema Gehörlosigkeit beschäftigt

Was benachteiligt eigentlich einen Nichthörenden im Schach?

Der Gehörlosenverband fourmulierte dazu ein wenig kompliziert und doch grammatisch kühn: „Hörgeschädigte und gehörlose Menschen, die aufgrund ihrer Kommunikationsbehinderung oft isoliert sind, finden im Sport innerhalb der gehörlosen Gemeinschaft durch gegenseitige Akzeptanz der eigenen Sprache (DGS-Deutsche Gebärdensprache) Stärkung des Selbstbewusstseins und ein Herauskommen aus der täglichen Isolation in einer hörenden Welt. Wenn es gelingt, durch den Einsatz von Dolmetschern an entscheidenden Stellen Kommunikationsbarrieren abzubauen, kann das auch in den hörenden Verein funktionieren.“

Hmmm … Anlässlich der „World Chess Games for Disabled„, was deutlich eleganter klingt als die Übersetzung „Weltschachspiele für Behinderte“, fragte ich meinen Dresdner Schachfreund und „Macher“ dieser Veranstaltung Dr. Dirk Jordan – ZMDI Schachfestival -. genau nach der Frage, wieso eigentlich ein Nichthörender im Schach „behindert“ sei.

rm: „Dirk, dass zum Beispiel ein einarmiger Schwimmer schlechtere Chancen als einer mit zweien hat, ist offensichtlich, aber worin eigentlich besteht die Benachteiligung eines nicht hörenden oder nicht sprechenden Schachspielers, schließlich ist doch beides am Brett nicht nötig?“

DJ: Viele der Schwierigkeiten, denen ein nicht Hörender – oder Sehender – im Alltag ausgesetzt ist, können von anderen gar nicht unmittelbar richtig eingeschätzt werden. Es kostet einfach unglaublich viel mehr Kraft, den Alltag zu bewältigen – Kraft, die dann im Sport fehlt. Es gibt eben keinen einzigen Schachsportler mit Behinderung in der absoluten Weltspitze.

rm: Ja, mir fällt nur Weltmeister Petrosjan mit seinem Hörgerät ein, aber der als nur schlecht Hörender konnte das Ding gegen Hübner ja an- und abschalten, entschied also frei, ob er hören nicht hören (und ob ihm dabei en passent so manches Wissenswerte über seinen gerade anstehenden Zug gefunkt wurde, weiß niemand).“

DJ: Die üblicherweise im Verein anzutreffenden Spieler sind nicht auf die Kommunikation mit einem nicht Sehenden oder nicht Hörenden eingestellt. Viele haben auch diffuse Berührungsängste, die ihnen vielleicht gar nicht allzu bewusst sind, sie aber vom sonst im Verein üblichen, herzlich-offenen Umgang unter Sportsleuten abhalten. Wie kann ein Gehörloser also mit seinen Vereinskameraden trainieren, um besser zu werden, um gemeinsame, auch motivierende, Trainings-Erfolge zu erzielen?

rm: Das erstreckt sich ja auch auf due Trainings-DVDs, die heute zumeist Video-Filmchen sind – wie soll der Nichthörende damit trainieren?

DJ: Jede Einschränkung der Fähigkeiten bedeutet immer auch eine Einschränkung des Alltags, der ja – trotz aller Verbesserungen – auf nicht eingeschränkte Menschen zugeschnitten ist. Die Ansagen im Bahnhof für das Hin und Zurück zum Turnier gehören dazu, auch die Frage, ob der Spieler für seine Bedürfnisse geeignete Begleitung für Turnier-Fahrten findet, natürlich auch die Eingewöhnung in Unterkünfte – falls es überhaupt eine für ihn geeignete gibt, sogar im Turniersaal bei der simplen Kaffeebestellung muss mehr Kraft aufgewandt werden als es sich der Sehende oder Hörende klar machen mag.

rm: Insgesamt also ergibt sich für den Nichthörenden daraus eine Belastung, sich ständig um alles mögliche kümmern zu müssen und daraus wiederum Unsicherheit und eine Leistung am Brett unterhalb der Spitze.

DJ: Ganz genau. Dass es keinen einzigen Nichthörenden oder Nichtsehenden an der Weltspitze des Schachsports gibt, begründet sich aber sogar weit vor dem eigentlichen Wettkampf. Kinder und Jugendliche sollten, so sagt man, mehr als zehn Turniere pro Jahr spielen, (rm: meine lieben Clubkameraden, er meint „Turniere“, nicht Partien!) um zusammen mit dem natürlich nötigen Training besser und vielleicht einmal gut zu werden. Dazu gehört, dass sich ein Spieler in die Gruppe der anderen integrieren kann, sich also zumindest verständigen kann. Dazu gehört auch, dass er oder sie von dieser Gruppe angenommen wird. Das kann alles für Gehörlose prima funktionieren – aber es ist eben keinesfalls sicher, dass das klappt.

rn: Das liegt natürlich nicht nur an „der Gruppe“. Wer sagt denn, dass der – wie auch immer – Eingeschränkte Lust hat, sich nun ausgerechnet mit diesen Menschen zu arrangieren?

DJ: Ganz richtig. Andere würden sich in einem solchen Fall einfach einen anderen Club suchen. Kann der sensorisch Eingeschränkte das auch so einfach?

Die meisten dieser Alltagsübel lassen sich heute durch geeignete Technik ein wenig mildern. Aber das kostet Geld. Und dieses Geld fehlt dann eben nicht nur im Alltag, sondern auch zum Beispiel bei der Möglichkeit, sich Trainingsmittel wie Literatur etc. kaufen zu können. Wiederum also ist das Training eingeschränkt. Und trainieren bzw. lernen muss ein Schachsportler natürlich genauso wie etwa ein Tennisspieler, zwar mit anderen Mitteln, aber gewiss nicht weniger aufwändig.

– Ich danke Dir für das wie immer nette Gespräch, Dirk –

(Ralf Mulde)

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30. Novemeber 2014

15jähriger Delmenhorster Dmitrij Kollars ganz groß

In der Deutschen Einzel-Meisterschaft Verden/Aller 2014 siegte der Favorit, nämlich Großmeister Daniel Fridman (Mülheim/Nord, Elo 2639, DWZ 2629) mit sehr guten 7,5 aus neun. Ungewohnt viele Bremer duften an diesem Turnier vor den Toren der Hansestadt teilnehmen. Herausragend war die Leistung des mit 15 Jahren noch sehr jungen Dmitrij Kollars (Elo 2283, DWZ 2296), der irgendwann von Werder ins das uns benach(t)barte Delmenhorst wechselte und nun in Verden mit 5,5 aus neun einen phantastischen achten Rang erreichte!

Um die Leistung des 1999 geborenen Delmenhorster Oberliga-Spielers einordnen zu können, muss man auf sich wirken lassen, dass die Großmeister (!) Kalinitschew, Gutman, Bischoff, und Siebrecht hinter ihm über die Ziellinie hechelten, zum Teil deutlich hinter ihm – von den neun (!) Internationalen Meistern hinter Dmitrij ganz zu schweigen .

„Es ist noch nicht ganz offiziell bestätigt, aber diese Ballung an starken Ergebnissen brachte Dmitrij vermutlich seine erste IM-Norm ein.“ (Olaf Steffens auf der Homepage des DSB)

 

Und die anderen Delmenhorster, die hin und wieder gezwungen werden, für andere Clubs zu spielen? IM Tobias Jugelt mit 5,0 Punkten Siebzehnter. David Höffer mit 3,5 Zählern Fünfunddreißigster.

http://www.schachbund.de/dem2014/articles/dem2104_paarungenergebnisse.html

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(Ralf Mulde)
Oktober 2014

Schach war schön – und wird noch besser in Varrel

Wir Varreler erhalten einen riesigen Pokal! Die Erste wurde durch den Sieg in der Stadtliga 2013/14 „Bremer Mannschaftsmeister“ – mehr geht einfach nicht mehr zwischen Bäke und Nordsee. Herausragend war das Ergebnis von Stefan Wetjen am schwierigen ersten Brett, der keine einzige Partie verlor, vier gewann und mit 6,5 aus 9 = 72.2% abschloss.

Nominell noch besser waren Andreas Gefken mit unglaublichen 87,5 % an Brett 5 und Hartmut Kattner mit phänomenalen 77.8% an Brett 3. Und weil es bekanntlich viel schwieriger ist, Erreichtes zu verteidigen als in einer oberen Klassen den Abstieg zu vermeiden, stellen wir uns entschlossen der Aufgabe, auch in diesem Jahr in der Bremer Stadtliga um den Thymian … äh … um den Lorbeer zu kämpfen! Die Übergabe des Pokals wurde schon vom Landesschachbund annonciert, nur der Termin steht noch nicht ganz fest. Ganz klar: Wir machen was draus – für uns und für Varrel.

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André Stürken ist Varreler Vereinsmeister!

Im Finale gelang es André Stürken, sich in der Meisterrunde mit Schwarz gegen Heiko Fischer durchzusetzen. André wurde 2005 und 2006 Vizemeister, und 2008, 2009, 2010 und 2012 Varreler Schachmeister – eine tolle Serie! Seit 2005 Meisterspieler – so alt siehst Du doch noch gar nicht aus, André? Seine Legende gewordenen Erfolge im „Heinrich Schaffer Pokal“ erwähnen wir gar nicht erst. Es war 2006, 2008 und 2009. In der diesjährigen Turnierrunde, quasi dem Kandidatenturnier, sahen wir im Finale Klaus Schröder gegen Stephan Praceius siegen und jubeln.

Pokale, Pokale, Po…

Wer jetzt glaubte, dass das Duo Stürken / Fischer schon genug abgesahnt habe, liegt falsch – sie krönten ihre Saison noch durch den Varreler Schachpokal! Dieser nicht ganz im k.o.-System ausgetragene Wettbewerb wurde glanzvoll von André „Dominator“ Stürken gewonnen und Turnierleider Heiko Fischer wurde Zweiter. Und sogar im Blitz behielten die beiden diese Rollenverteilung bei: Erster André Stürken, Zweiter Heiko Fischer, für beide wie schon für die anderen Wettkämpfe jeweils ein Pokal und prasselnder Applaus der Varreler Mitgliederversammlung.

Und auch im Schnellschach wurde unser Turnierleiter Heiko „Vizekusen“ Fischer Zweiter! Und der Erste, doch bestimmt wieder …? Nein, Varreler Schnellschach-Meister wurde der stets sehr sicher und präzise spielende Michael Furian. Aber dann schlug er wieder zu. Genau, er. Der Dominator. Sieger im Günther-Israel-Pokal wurde … Ja, wer? Na klar, André Stürken. Nur eins hat der André jetzt noch nicht geschafft: In der Ewigen Bestenliste führt klar und wohl auch kaum einholbar Wolfgang Harting mit 99 Punkten (191 Sp.) – zum Vergleich: André Stürken auf Platz 25 mit 36 (65).

 

Jugend und Schulen

„Am 06.Februar 2014 fand an der Lise-Meitner-Schule (KGS Stuhr-Moordeich) die „Schulschachmeisterschaft Moordeich“ statt. Das in angenehmen Räumlichkeiten ausgetragene Turnier wurde von den Schach-AGs der KGS Moordeich und der Integrierten Stadtteilschule Hermannsburg ausgerichtet und vom Schachverein TuS Varrel unterstützt.“

Diese Zusammenarbeit mit den Schulen soll wieder aufgenommen und nach Möglichkeit intensiviert werden, beschlossen die Varreler Mitglieder. Das Projekt „Bäke-Blitz“ (das machen Schröder, Fischer, Mulde) soll dazu passen, wir wollen nämlich durch offene Turniere wieder mehr auf uns aufmerksam machen und noch mehr als schon jetzt einladend wirken.

Wahlen

Zu einem Ausblick gehört auch, dass die Mitglieder gewählt haben – die Ämter werden ja mit Blick auf die Zukunft vergeben. Zum Vorsitzenden aller Varreler Schachspieler wurde einstimmig Klaus Schröder gekürt; sein Stellvertreter wurde Heiko Fischer. Beim Job des Turnierleiters ist’s gerade andersrum: Heiko Fischer macht’s, Klaus Schröder vertritt. Die Mitglieder entschieden sich in allen, auch den folgenden Ämtern, jeweils einstimmig für die Kandidaten.

Ein bisschen Geld ist auch da, also braucht’s einen Kassenwart und der wurde Wolfgang Harting. Auch ihn vertritt Klaus Schröder im Fall der Fälle. Erster Kassenprüfer ist nun Wolfgang Keipke, der zweite ist Stephan Praceius. Pressewart wurde Ralf Mulde. Leider musste mangels Jugend diesmal kein Jugendwart gewählt werden. Material aber gibt’s genug und das wird von Christoph Musoldt gepflegt werden, unterstützt als Stellv. Materialwart von Wolfgang Keipke. Die Mannschaftsleiter werden nicht von den Mitgliederversammlung gewählt, hier aber dennoch: Michael Furian und Klaus Schröder übernehmen auch in der laufenden Saison diese wichtige Rolle.

 

Beim ersten Spieltag der neuen Spielzeit gelang es beiden Mannschaften, sich gegen die jeweils starke Konkurrenz von Horn/Wilstedt.1 und Kirchweyhe recht sicher durchzusetzen, was auf eine gute Saison hoffen lässt. Glückauf!

 

(Ralf Mulde)